Versicherer nutzen Vertriebspotenzial nicht
BZ Frankfurt
– In Sachen Kundenbindung und Cross-Selling bleiben die Versicherer in Deutschland weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Diesen Schluss erlaubt zumindest eine Umfrage der Unternehmensberatung Simon-Kucher Partners. Demnach haben nur 26% aller Kunden ihre Versicherungen bei einem Anbieter gebündelt. Im Vergleich zur Erhebung im Jahr 2018 bleibt die Cross-Selling-Quote damit weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Damals hatten 27% aller Kunden einen Hauptversicherer. Dabei wäre das Potenzial für die Versicherer, sich als Hauptversicherer zu etablieren, riesig: 90% der Befragten könnten sich der Umfrage zufolge vorstellen, alle Versicherungen bei einem Anbieter abzuschließen.
Die Unterschiede zwischen den Kundengruppen seien in diesem Punkt marginal, heißt es. Mit 35 Jahren hätten die meisten Kunden jedoch den Großteil der Versicherungen, die für sie in Frage kommen, bereits abgeschlossen. Da es wesentlich teurer sei, Neukunden zu gewinnen als bestehende Beziehungen auszuweiten, empfehlen die Berater, das Cross-Selling-Potenzial besser auszuschöpfen.