Versicherer sollen Geschäftsmodell prüfen

EU-Aufseher: Staatsanleihen sind nicht risikofrei

Versicherer sollen Geschäftsmodell prüfen

tl Frankfurt – Die europäischen Versicherer sollen nach Wünschen der Aufsicht im Rahmen der Einführung des neuen Aufsichtsregimes Solvency II Anfang 2016 ihre Geschäftsmodelle überprüfen. “Angesichts des Niedrigzinsumfeldes ist es sehr wichtig, dass die Unternehmen, die die Übergangsbestimmungen in Anspruch nehmen, weiterhin die notwendigen Schritte unternehmen, um ihr Geschäftsmodell zu restrukturieren”, sagte Gabriel Bernardino, Vorsitzender der europäischen Versicherungsaufsicht EIOPA, auf der Jahreskonferenz seiner Organisation.Die Nutzung dieser Übergangsbestimmungen sei legitim, betonte der Aufsichtschef. Sie würden den gleitenden Übergang in die neue Welt ermöglichen und Marktstörungen verhindern. Die von vielen befürchtete Prozyklizität von Solvency II, nach der die neuen Regeln eine Krise verschlimmern könnten, hofft Bernardino neben den Übergangsperioden auch durch verschiedene Anpassungsmechanismen insbesondere bei den langfristigen Garantien verhindern zu können. In Zukunft will der Aufseher die Annahme, die Staatsanleihen aller EU-Staaten seien risikofrei, überprüfen. Dies entspreche nicht mehr der Realität. Änderungen, sprich Kapitalunterlegungen bei bestimmten Staatsanleihen, müssten für den gesamten Finanzsektor, also auch für die Banken, gelten.—– Bericht Seite 3- Wertberichtigt Seite 6