Vorreiter grüner Finanzwirtschaft

Französische Regierung, Paris Europlace und Finanzinstitute machen Versprechen für den Klimaschutz

Vorreiter grüner Finanzwirtschaft

Der Pariser Finanzplatz legt sich ins Zeug für den Klimaschutz.wü Paris – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron träumt davon, aus Paris das globale Zentrum der grünen Finanzwirtschaft zu machen. Deshalb organisierten das Wirtschaftsministerium und die Finanzplatzvereinigung Paris Europlace Montag im Vorfeld des von Macron initiierten One Planet Summit einen Climate Finance Day. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire kündigte die Entwicklung neuer Sparprodukte für den Klimaschutz im Rahmen von Lebensversicherungen an. Zudem sollen die Summen, die auf das Sparbuch für nachhaltige und solidarische Entwicklung eingezahlt werden, verstärkt für Klimaschutzprojekte genutzt werden, erklärte er.Finance for tomorrow, eine Initiative von Paris Europlace, stellte 50 Maßnahmen vor. Dazu gehören etwa die Green Bonds des Versorgers Engie mit einem Volumen von 5,25 Mrd. Euro oder das Versprechen der britischen Versicherung Aviva, 2,5 Mrd. Pfund in grüne Infrastrukturen zu investieren, um so jährlich 500 000 Tonnen CO2-Emissionen einzusparen. Die neun größten Emittenten von Green Bonds in Europa – EDF, Enel, Engie, Iberdrola, Icade, Paprec, SNCF Réseau, SSE und Tennet – versprachen, diesen Anleihebereich weiterzuentwickeln. Europäische Finanzinstitute, Vermögensverwalter und Investmentfirmen wollen nun zusammen eine Benotung von Unternehmen nach Umweltschutzgesichtspunkten entwickeln.Nach BNP Paribas kündigten Crédit Agricole, Société Générale und Natixis an, einige besonders umweltfeindliche Projekte nicht länger zu finanzieren. So will Société Générale nicht mehr die Ölgewinnung aus Ölsand sowie in der Antarktis fördern und die Unterstützung von Firmen aus der Öl- und Gasindustrie davon abhängig machen, ob sich diese verpflichten, das ständige Abbrennen der Fackeln in Raffinerien einzuschränken. Bei Schiefergas will die Bank nur noch Unternehmen finanzieren, die beste Umweltpraktiken anwenden. Natixis will ebenfalls nicht länger die Produktion von Öl aus Ölsand oder Unternehmen finanzieren, die damit einen Großteil ihres Geldes verdienen.