Islamic Finance

Wahed Invest ruft Aufsicht auf den Plan

Wer für Scharia-kompatible Finanzprodukte werben will, darf keine Dollarnoten in Flammen aufgehen lassen. Die britische Aufsicht untersagte eine entsprechende Kampagne von Wahed Invest.

Wahed Invest ruft Aufsicht auf den Plan

Verbrennen von Papiergeld ruft Aufsicht auf den Plan

Regulierer untersagt Plakatkampagne von Wahed Invest

hip London

Das Start-up Wahed Invest wird nicht mehr mit Plakaten für seine Dienste werben dürfen, die brennende Dollar- oder Euroscheine zeigen. Die britische Advertising Standards Authority (ASA) untersagte eine entsprechende Werbekampagne. Dahinter stand der auf Scharia-kompatible Finanzprodukte spezialisierte Robo-Advisor, der 2015 in New York an den Start ging.

Der Regulierer begründete das Verbot damit, dass Banknoten von Betrachtern als kulturell signifikant und Symbol der nationalen Identität angesehen werden könnten. Es ging um sechs verschiedene Plakate, die unter anderem in der Londoner U-Bahn zu sehen waren, die von zahllosen Touristen genutzt wird. Auf allen waren die Worte „The United States of America“ in Flammen zu sehen.

Erhobene Zeigefinger

„Join the Money Revolution“, lautete der Slogan von Wahed Invest. Männer mit erhobenem Zeigefinger spielten ebenfalls eine prominente Rolle auf den Plakaten. „Unsere Halal-Investments sind in Übereinstimmung mit den strengsten islamischen Prinzipien strukturiert“, heißt es auf der Website der Firma, die 2015 in New York an den Start ging. Dabei steht das Zinsverbot im Vordergrund. Eines der Plakate bezieht sich direkt darauf.

„Geld von Menschen dafür zu verlangen, dass man ihnen Geld leiht, wurde einmal Ausbeutung genannt“, heißt es auf einem anderen Plakat. „Leider hat sich diese Wahrnehmung geändert. Zinsen haben zu einem enormen Wohlstandsgefälle geführt, das wenige reicher macht, während die Mehrheit ärmer wird.“

„Faireres System“

Dem folgt der Aufruf, sich der „Community“ anzuschließen, die ihr Geld in ein „faireres System“ verschiebt. Mehr als 400.000 Menschen gehören der Website zufolge bereits dazu. Im November vergangenen Jahres kündigte die Qatar Development Bank ein „strategisches Investment“ in Wahed Invest an. Beco Capital und Cue Ball Capital gehörten zu den Investoren der ersten Stunde.

An der Spitze von Wahed Invest steht Mohsin Siddiqui, der 2023 als Chief Operating Officer ins Unternehmen kam. Zuvor war er für das britische Regtech-Unternehmen Complyadvantage tätig. Seine Karriere nahm bei Oanda ihren Ausgang.

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