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Was vier Profis für 2019 empfehlen

Meinungen der Experten

Was vier Profis für 2019 empfehlen

Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer DWSUS-Staatsanleihen werfen jetzt mit einer Nominalrendite von rund 3% sogar nach Inflation noch eine positive Rendite ab. Zudem dürfte der US-Zinszyklus 2019 sein Ende fast schon wieder erreicht haben. Emerging Market Anleihen, ohnehin langfristige Favoriten von uns, dürften ebenfalls vom nahenden Ende des US-Zinszyklus profitieren, sowie – hoffentlich – von nachlassenden Sorgen um den Handelsdisput. Deutsche Aktien könnten zumindest relativ zu anderen Märkten besser abschneiden, nachdem sie 2018 unter allerlei Sonderfaktoren gelitten haben. Einige Sektoren sind wenig ambitioniert bewertet.Bernd Meyer, Leiter Multi Asset BerenbergVorsicht bei Unternehmensanleihen – die Verschuldung insbesondere amerikanischer Unternehmen ist bereits sehr hoch. Anleihe-Segmente wie Frontier-Market-Anleihen, chinesische Anleihen oder hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) erscheinen aussichtsreicher. Japanische Aktien sind günstig bewertet. Sie profitieren von der expansiven Geldpolitik der Bank of Japan und den anlegerfreundlichen Reformen. Gewinne und Dividenden steigen. Nachlassendes Wachstum, anziehende Inflation, weniger expansive Geldpolitik und eine veränderte Marktstruktur führen zu höherer Volatilität. Aktien von Börrsenbetreibern dürften von höheren Handelsumsätzen profitieren.Jens Ehrhardt, Gründer und Vorstandsvorsitzender DJE Kapital2019 dürfte ein sehr volatiles Börsenjahr werden. Entscheidend wird sein, wie lange die US-Zentralbank ihre Bremspolitik beibehält. Eine Kehrtwende würde wahrscheinlich ausgelöst durch Anzeichen einer schwächeren US-Konjunktur und/oder einen Börseneinbruch. Eine höhere Aktienquote weltweit wäre erst nach einer Kurswende der Notenbank ratsam. Gold könnte nach einem enttäuschenden Jahr 2018 wieder besser abschneiden. Anhaltende Konjunkturunsicherheit in China könnte zu größeren Käufen aus dem Reich der Mitte führen. Die dort beliebteste Anlageform, Immobilien, könnte 2019 negativ überraschen. Im Gegensatz zu Gold könnte der Dollar enttäuschen.Frank Engels, Leiter Porfoliomanagement Union InvestmentAn Aktien aus den Industriestaaten geht auch 2019 kein Weg vorbei. Aber: Der Renditepfad wird flacher, die Risiken steigen. Selektivität ist das Erfolgskriterium. Industriemetalle profitieren vom spätzyklischen Umfeld, in dem eine robuste Nachfrage einem unzureichenden Angebot entgegensteht. Denn seit Jahren wird zu wenig in neue Minen investiert. Verbriefungen bieten attraktive Renditeaufschläge, sind gleichzeitig gut besichert und breit diversifiziert. Positiv ist auch, dass die Krise in Italien diese Assetklasse kaum betrifft, da Papiere aus dem Land in europäischen Verbriefungen keine nennenswerte Rolle spielen.