Versicherer

Weniger Natur­katastrophen im ersten Halbjahr

Naturkatastrophen haben im ersten Halbjahr 2022 weltweit deutlich weniger Schäden angerichtet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie die Munich Re berichtet.

Weniger Natur­katastrophen im ersten Halbjahr

tl Frankfurt – Naturkatastrophen haben im ersten Halbjahr 2022 weltweit deutlich weniger Schäden angerichtet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wie die Munich Re am Donnerstag mitteilte, verursachten Überflutungen, Erdbeben und Stürme einen Gesamtschaden von etwa 65 Mrd. Dollar nach 105 Mrd. Dollar in der sehr schadenträchtigen ersten Vorjahreshälfte. Die versicherten Schäden lagen mit etwa 34 Mrd. Dollar in etwa auf der Höhe der Vorjahre.

Im Spätsommer und Frühherbst im Osten Australiens führten extreme Regenfälle und Überschwemmungen zu Schäden von 6,6 Mrd. Dollar. Davon dürften 3,7 Mrd. Dollar die Versicherer tragen. In Japan verursachte ein schweres Erdbeben der Magnitude 7,3 östlich der Hauptinsel Honshu im März Gesamtschäden von 8,8 Mrd. Dollar, wovon 2,8 Mrd. Dollar versichert waren. Insgesamt entfielen 22 Mrd. Dollar der Gesamtschäden aus Naturkatastrophen im ersten Halbjahr auf die Region Asien-Pazifik – mehr als üblich. 8 Mrd. Dollar waren den Angaben zufolge versichert.

Schwere Gewitter in Amerika

Auf die USA entfielen im ersten Halbjahr mit rund 28 Mrd. Dollar fast die Hälfte der Gesamtschäden und mit 19 Mrd. Dollar knapp zwei Drittel der versicherten Schäden. Schwere Gewitter waren mit Gesamtschäden von 22 Mrd. Dollar und versicherten Schäden von 17 Mrd. Dollar für das Gros verantwortlich.

Die diesjährige Tropensturm­saison im Nordatlantik wird vermutlich sturmreicher als üblich sein. Das liegt an der natürlichen Klimaschwankung Enso im Pazifik. Derzeit herrschen sogenannte La-Niña-Bedingungen, die im tropischen Nordatlantik die Bildung von Hurrikanen begünstigen. Führende Forschungsinstitute gehen davon aus, dass die aktuell schwachen La-Niña-Bedingungen zur Hauptphase der Hurrikansaison im September noch ausgeprägter werden könnten. Munich Re rechnet mit 15 bis 21 benannten tropischen Stürmen, sechs bis zehn Hurrikanen und zwei bis sechs schweren Hurrikanen. Prognosemodelle externer Institute lassen eine Sturmaktivität eher am oberen Ende der Spanne erwarten.

Stürme fegten vor allem im Februar teilweise mit Orkangeschwindigkeiten über den Nordwesten Europas und das nördliche Mitteleuropa hinweg. Irland, England, Teile Belgiens, die Niederlande und der Norden Deutschlands sowie Gebiete um die Ostsee waren besonders betroffen. Die Folge war ein Gesamtschaden von 5,2 Mrd. Dollar.

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