Das Basisszenario der Fondsbranche lautet, dass die Geschäfte auch 2022 gut sein werden, wenn nicht sogar noch besser als 2021. Oft genug liefen die Jahre für die Branche rund, und nach der jüngsten Phase steigender Börsenkurse ist die Stimmung von Führungskräften natürlich gut. Wie schnell aber die Börse der Branche einen Strich durch die Rechnung machen kann, lässt sich am Leitindex Dax nachvollziehen. Seit seiner Gründung anno 1988 hat er neun Verlustjahre verzeichnet, wozu leichte Rückgänge gehören, aber auch das Jahr der Irakkrise 1990 (minus 22%), das Jahr 2002 nach den Terroranschlägen (minus 44%) und das Jahr der Weltfinanzkrise 2008 (minus 40%). Auch das jüngste Verlustjahr 2018 war mit einem Minus von 18% schmerzhaft. Phasen, in denen das Fondsvolumen der Branche sinkt, die Erträge unter Druck stehen und das Neugeschäft stottert, treten also recht häufig auf. Wenn nur 3% der Führungskräfte der Branche eine Verschlechterung der Geschäfte vermuten, wie in der jüngsten Umfrage des Fondsverbands BVI der Fall, spiegelt das die Risiken nicht wider.