Wertpapierhändler melden Gewinneinbrüche
mf Tokio
Nomura Holdings und Daiwa Securities, die zwei führenden Investmentbanken und Wertpapierhäuser in Japan, haben den Turbulenzen an den Finanzmärkten hohen Tribut gezollt. Branchenführer Nomura beendete sein erstes Geschäftsquartal zwischen April und Juni deutlich schlechter als von Analysten erwartet. Bei Daiwa brach der Gewinn kräftig ein.
Unterm Strich verdiente Nomura 1,7 Mrd. Yen (12,6 Mill. Euro), 96,5% weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Das war das schlechteste Ergebnis seit einem Jahr, als die Bank einen Verlust von 308 Mrd. Yen durch den Zusammenbruch des US-Investors Archegos erlitt. „Wir hatten eine schwierige Ertragslage“, gestand Finanzvorstand Takumi Kitamura. Dennoch rüttele man nicht an der Geschäftsstrategie.
Bei Daiwa schrumpfte der Nettogewinn um knapp 50% auf 11,9 Mrd. Yen (88,1 Mill. Euro) aufgrund des „verschlechterten Marktumfelds“. Die Wholesale-Sparte litt unter der Zurückhaltung vieler Unternehmen bei Aktien- und Anleiheemissionen und rutschte mit 2,7 Mrd. Yen (20 Mill. Euro) vor Steuern in die roten Zahlen. Das Investment Banking war für 43% des Minus verantwortlich.
Der Ertrag von Nomura im Brot-und-Butter-Geschäft mit dem Wertpapier- und Fondsverkauf an Privatanleger verzeichnete einen Rückgang um 74% auf magere 4,9 Mrd. Yen (36,3 Mill. Euro). Die Vermögensverwaltung verzeichnete wegen Portfolio-Abschreibungen einen Umsatzeinbruch von 88% und einen Vorsteuerverlust von 11,7 Mrd. Yen.
Im Wholesale-Geschäft schrumpfte der Vorsteuergewinn um 32% auf 25,3 Mrd. Yen (187 Mill. Euro). Die Einnahmen im Investment Banking sanken um 33% zum Vorjahr. Nur die gestiegenen Gewinne aus dem Anleihehandel konnten einen Quartalsverlust abwenden. Laut Kitamura bleiben die Erträge jedoch wegen einer gefüllten Geschäftspipeline auf einem hohen Niveau.