"Wir investieren in Regulatorik"

VÖB: Europas Banken sind zurzeit gegen US-Institute nicht wettbewerbsfähig

"Wir investieren in Regulatorik"

ski Frankfurt – Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) sieht die europäische Kreditwirtschaft im internationalen Wettbewerb und namentlich im Verhältnis zur US-Konkurrenz im Hintertreffen. Im gegebenen Zins- und Regulierungsumfeld werde der europäische Bankenmarkt schwächer und schwächer, konstatierte VÖB-Präsident Johannes-Jörg Riegler vor der Presse in Frankfurt. “Im Moment sind wir gegenüber US-Banken nicht wettbewerbsfähig.” Würden die dieser Tage beschlossenen Baseler Eigenkapitalregeln, “die dem US-Markt zupasskommen”, in Europa eins zu eins umgesetzt, ginge das einmal mehr zulasten des hiesigen Finanzsystems.Nach Einschätzung des VÖB wird Basel IV die Risikoaktiva der öffentlichen Banken um 10 bis 20 % steigen lassen – und dementsprechend den Kapitalbedarf. Sicher werde die Branche – mit künftig weniger Anbietern – diesen “Kraftakt” auf der Zeitschiene bewältigen, wenn man die Kapitalregeln isoliert betrachte. Diese seien jedoch im Kontext mit der Regulierung insgesamt zu sehen. “Wir investieren in Regulatorik”, beklagte Riegler, 50 bis 80 % aller Aufwendungen der Banken für Forschung und Entwicklung gingen dafür drauf. Man beschäftige sich mit Aufsichtsbehörden und Regulatoren, aber nicht mit den Kunden. Das könne auf Dauer nicht gut gehen.Riegler, im Hauptberuf Chef der BayernLB, hat nichts gegen strenge Regulierung, wie er sagte, “aber bitte pragmatisch, bezahlbar, fokussiert, wettbewerbsorientiert, effizient”. Europa sollte von den USA lernen: Wie dort reguliert wird und Wirtschaft und Politik zusammenarbeiten, “davon können wir uns mehr als eine Scheibe abschneiden”.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 5