„Wir müssen unser Geld zusammenhalten“
jsc Frankfurt
Die Deutsche Familienversicherung (DFV) setzt dem Vertrieb ein Kostenlimit vor: Künftig sollen die vergüteten Abschlusskosten auf eine Höhe von zwölf Monatsbeiträgen des Neugeschäfts begrenzt werden, sagte Firmenchef Stefan Knoll am Mittwoch anlässlich der Präsentation der Ergebnisse für das erste Quartal. Im vergangenen Jahr seien die Kosten mit 14,2 Monatsbeiträgen „etwas aus dem Ruder gelaufen“. Fortan sei die Bonifikation des Vertriebs an das Kostenziel geknüpft. „Ich halte es für falsch, alles auf Vertrieb zu setzen“, sagte Knoll. „Wir müssen einfach schlichtweg unser Geld zusammenhalten.“
Der digitale Versicherer, der 2007 sein Geschäft aufnahm und vor allem von Verträgen für Zahnzusatz lebt, schrieb wiederholt rote Zahlen. Im laufenden Turnus soll nun ein Gewinn erzielt werden. Hatte das Frankfurter Unternehmen im vergangenen Gesamtjahr einen moderaten Verlust von 825000 Euro vor Steuern ausgewiesen, blieb im gerade abgeschlossenen Startquartal ein Plus von 1,4 Mill. Euro stehen. „Für mich steht das Thema Profitabilität an erster Stelle“, sagte Knoll. Ohne die Erträge aus der Kapitalanlage wäre das Vorsteuerergebnis mit minus 0,5 Mill. Euro allerdings erneut negativ gewesen.
Den Verlusten in den vergangenen Jahren steht zugleich ein Beitragswachstum gegenüber. Das zeigte sich auch zum Jahresauftakt: Die gebuchten Beiträge in der Erstversicherung stiegen von Startquartal zu Startquartal um 10% auf 36,3 Mill. Euro. Wird eine aktive Rückversicherung hinzugezählt, nahm das Geschäft sogar auf 45,3 Mill. Euro zu. Dahinter steht eine Übernahme von Erstversicherungsanteilen aus einer Pflegeversicherung in der Chemieindustrie. Die Wachstumsambitionen gibt das knapp 200 Beschäftigte zählende Unternehmen aber trotz der Kostenvorgaben nicht auf: Die DFV wolle „das größte Wachstum der Branche“ erreichen, erklärte der Firmenchef.
Personen Seite 12