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Worldcoin begibt sich in den Roll-out

Bei Worldcoin ist der Token-Handel gestartet. Einen Konflikt mit der SEC will das Start-up um Sam Altman aber nicht riskieren.

Worldcoin begibt sich in den Roll-out

Das von OpenAI-Chef Sam Altman angeschobene Projekt Worldcoin nimmt langsam Form an. Wie am Montag mitgeteilt wurde, soll der Dienst für eine sichere digitale Identität auf 20 Länder ausgeweitet werden. Dabei nehmen lokale Partner über spezielle Geräte einen Augenscan vor, der dann als verschlüsselte Datei die Basis als Online-ID bildet. In Deutschland gibt es dafür bislang einen lokalen Partner in Berlin.

Worldcoin hat bislang vor allem in Schwellenländern Kunden gewinnen können. Dort hoffen viele Menschen, dass die im Betatest erworbenen Bezugsrechte für die hauseigenen Token „WLD“ einen Wert darstellen. Dieses Spiel beginnt nun, wurden die Token doch jetzt ausgegeben und sind direkt auf der Blockchain handelbar. Die WLD-Notiz zog im Handelsverlauf um 34% auf 2,24 Dollar an. Für Worldcoin ist eine robuste Entwicklung des Token elementar, speist sich daraus doch auch die weitere Unternehmensfinanzierung.

Denn wie bei allen Kryptoprojekten verfügt Worldcoin als Emittent über einen hohen Eigenbestand, den man als Belohnung und Anreiz verteilen kann. Das Ganze ist eingebettet in ein Ökosystem aus Wallet und App, wobei der Token dann auch perspektivisch für E-Commerce-Zwecke eingesetzt werden kann.

Mit dem Start des Token-Handels läuft Worldcoin aber auch Gefahr, in Konflikt mit den Regulatoren zu geraten. In den USA laufen Klagen gegen eine ganze Reihe von Anbietern. Und bei dem kürzlich gefällten Ripple-Urteil wurde dem XRP-Token teilweise der Status eines Wertpapiers zugesprochen. Die SEC hat bereits angekündigt, dass sie gegen andere Aspekte des Urteils zum Sekundärmarkthandel vorgehen will. Wenn es sich um ein Wertpapier handelt, ist der Emittent verpflichtet, einen Prospekt bei der Aufsicht einzureichen, der dann genehmigt werden muss.

Um dem langen Arm der SEC zu entgehen, wird Worldcoin in den USA zunächst nicht nutzbar. Die Stiftung als Dachorganisation ist auf den Cayman Islands registriert. Es handelt sich also um eine typische Offshore-Konstellation. Dass Kryptoprojekten seit dem Zusammenbruch von FTX und Celsius mit Misstrauen begegnet wird, stellt eine Hürde für Worldcoin dar.

Im Mittelpunkt steht aber zunächst der eigentliche Kern des Start-ups, die biometrische Erfassung einer unverwechselbaren persönlichen Eigenschaft, die als sicherer digitaler Identitätsnachweis funktioniert. Dafür gibt es einen Bedarf – und Sam Altman ist der Erste, der dafür auf globaler Ebene eine Lösung bereitstellen will.

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bg Frankfurt
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Kommentar Seite 2 und Bericht Seite 4
Kommentar Seite 2 Bericht Seite 4

Sam Altmans Projekt basiert auf dem Augen-Scanner „Orb“ zur Identifizierung von Nutzern.

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