Zinserhöhungen bescheren SEB Ertragsschwemme
fir Frankfurt
Die schwedische Großbank SEB hat im dritten Quartal den Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Zehntel auf 7,3 Mrd. skr (665 Mill. Euro) ausgebaut, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Die Gesamterträge legten um 18% auf 16,5 Mrd. skr zu und konnten höhere Kosten und Risikovorsorge überkompensieren. Die erwarteten Kreditausfälle verzwölffachten sich nahezu – von sehr niedrigem Niveau – auf 567 Mill. skr. Die SEB profitierte von der zweimaligen Leitzinserhöhung der schwedischen Notenbank im dritten Quartal, von 0,25% bis auf 1,75%. Das trieb den Zinsüberschuss gegenüber 2021 um 35% auf knapp 9 Mrd. skr. Der Provisionsüberschuss hingegen stieg nur um 1% auf 5,3 Mrd. skr.
„Die höhere Inflation, die steigenden Zinssätze und die volatilen Finanzmärkte haben sich im dritten Quartal deutlich auf die Kundenstimmung, die Aktivitäten und unsere Ergebnisse ausgewirkt“, wird Vorstandschef Johan Torgeby zitiert. Ertragskraft, Kapital- und Liquiditätspuffer erachte er als stark genug, um auch unter zunehmend schwierigen Bedingungen zu operieren.
Emissionsziele bis 2030
Die Großbank veröffentlichte am Mittwoch Netto-null-Zwischenziele für bestimmte Sektoren ihres Kreditportfolios für 2030. Bis spätestens 2050 soll ein Netto-null-Kreditportfolio erreicht werden. Entsprechende Verpflichtungen geht die SEB demnach in den Sektoren Öl und Gas, Energieerzeugung, Stahl, Automobilbau und Hypotheken für Privathaushalte ein. Beispielsweise sollen die finanzierten Emissionen im Öl- und Gassektor bis 2030 um 55% im Vergleich zu 2020 gesenkt werden.