Finanzielle Inklusion

Zu Recht gejammert

Menschen in reichen Ländern wie Deutschland beschweren sich vergleichsweise laut über einen mangelnden Zugang zum Finanzsystem. Auch wenn es ihnen meistens besser geht als Bürgern ärmerer Länder, ist die Klage gleichwohl gerechtfertigt.

Zu Recht gejammert

jsc

Es ist paradox: In Wohlstands­ländern ist das Finanzsystem weit fortgeschritten. Konto, Kredite, Geldanlage, Versicherungen und Zahlungsdienste stehen einem Großteil der Menschen zur Verfügung, doch ihre Einbindung in das System bewerten viele Bürger negativ. In Entwicklungsländern wiederum ist der Zugang zu Finanzdiensten aller Art viel schwieriger, trotzdem fühlen sich die Menschen oft noch gut in das System integriert – vor allem in China, Vietnam und Indien. Vermutlich blicken die Menschen mit unterschiedlichen Maßstäben auf ihre Situation. An ein Leben in Armut und nahezu ohne Finanzdienstleistungen können sich Bürger in aufstrebenden Schwellenländern vielfach noch gut erinnern. Freilich ist die Lage aber auch in den reichen Ländern alles andere als perfekt. Millionen Menschen gelten allein in Deutschland als überschuldet, rund einem Drittel fehlt ein rudimentäres Verständnis für Finanzen. Auch wenn in der reichen Welt auf höherem Niveau gejammert wird, beschweren sich viele Menschen zu Recht über ihre Lage.

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