Im Westmünsterland bahnt sich die Fusion zweier Geldhäuser zu einer der größten Genossenschaftsbanken bundesweit an. Die VR-Bank Westmünsterland und die Volksbank Bocholt bereiten ihren Zusammenschluss zum Beginn des kommenden Jahres vor und haben einen Verschmelzungsvertrag ausgearbeitet, wie beide Banken mitteilten. Die fusionierte „Volksbank im Westmünsterland“ läge nach Daten des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) von Ende 2020 mit einer Bilanzsumme von gut 4,5 Mrd. Euro auf Platz 41 der bilanziell größten genossenschaftlichen Institute – und damit am Rand der oberen 5% auf der BVR-Liste.

Die VR Bank Westmünsterland mit Hauptsitz in Coesfeld belegte auf dieser Liste Ende vergangenen Jahres Rang 71 mit rund 3,0 Mrd. Euro Bilanzsumme. Die Bocholter Volksbank bringt demnach als Fusionspartner knapp halb so viel in die ge­plante Volksbank im Westmünsterland ein. Das neue Geldhaus soll laut den Angaben an 28 Standorten vertreten sein. Alle Niederlassungen sollen ihre regionalen Namen behalten. Die Fusion bringe den Mitarbeitern vor Ort indes „größere Handlungsspielräume“, sie könnten Kunden zusätzliche Dienstleistungen und Know-how anbieten, erklärte Berthold te Vrügt vom Vorstand der VR-Bank. „Wir stärken konsequent unsere Regionalität und verbinden die Vorteile einer lokalen Ortsbank mit der Leistungsfähigkeit einer großen Regionalbank.“

Aufsichtsrat und Vorstand beider Banken wollen nun für den von ihnen ausgearbeiteten Vertragsentwurf werben. Anfang Oktober entscheiden die Mitgliedervertreter der Häuser abschließend über die Fusion. Die Vertreterversammlung der Volksbank Bocholt ist für den 6. Oktober angesetzt, die der VR-Bank Westmünsterland tags darauf.