Zwiespalt bei der Blockchain

Umfragen: Investoren und Immobilienunternehmen haben großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung

Zwiespalt bei der Blockchain

Investoren und Immobilienunternehmen sind in Sachen Digitalisierung rückständig. Dies zeigen zwei Umfragen. Unsicherheit herrscht bei der Blockchain.sto Frankfurt – Institutionelle Anleger sowie Immobilienunternehmen haben einen Rückstand bei der Digitalisierung und zeigen sich insbesondere beim Thema Blockchain unentschlossen. Dies verdeutlichen zwei Umfragen, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Der Erhebung von Universal-Investment zufolge hält die eine Hälfte der befragten Profianleger die derzeitige Aufmerksamkeit für die Blockchain-Technologie für übertrieben. Die andere knappe Hälfte glaubt aber, dass die Blockchain die Finanzbranche und ihre Geschäftsmodelle massiv verändern wird. Laut einer Umfrage des Fondsforums, einer Plattform der Immobilienwirtschaft, stehen knapp drei Viertel der institutionellen Anleger und Immobilienunternehmen immer noch am Anfang ihrer Digitalisierungsprozesse.90 % stufen die Digitalisierungsumstellung aber als wichtig oder sogar sehr wichtig ein. Rund 100 Unternehmen hatten sich an der Umfrage des Fondsforums beteiligt, unter anderem Investoren, Fondsgesellschaften, Immobiliendienstleister und Projektentwickler.Nur ein Fünftel der Investoren – dies sind Pensionskassen, Versicherer und Versorgungswerke – bezeichnen ihren Digitalisierungsprozess bei sich als beendet oder kurz vor dem Abschluss. 80 % von ihnen erwarten für ihre bestehenden Geschäftsmodelle und Prozesse durch die Digitalisierung eine starke Veränderung oder zumindest eine Weiterentwicklung. Mehr DatenDie meisten Anleger sehen vor allem eine bessere Datenverfügbarkeit und -transparenz als Grund dafür, ihr Geschäft zu digitalisieren. Nur ein Zehntel nimmt die Umstellung in Eigenregie ohne fremde Hilfe vor. Die überwiegende Mehrheit setzt auf Berater und Digitalisierungsspezialisten. Zusammenschlüsse oder strategische Allianzen haben im Rahmen der Digitalisierungsumstellung nur ungefähr ein Drittel der Investoren vorangetrieben.Der Umfrage von Universal-Investment unter rund 100 institutionellen Investoren zufolge hat erst jeder achte Profianleger aus Pensionskassen und Versorgungseinrichtungen, Unternehmen, Finanzinstituten, Versicherern oder Stiftungen bereits konkrete Blockchain-Projekte angestoßen oder analysiert deren potenzielle Auswirkungen auf das eigene Geschäft. 42 % halten dies auch künftig nicht für notwendig. 45 % glauben aber, sich künftig mit der Blockchain befassen zu müssen. Politik in der PflichtGrundsätzlich äußern sich die Befragten sehr pessimistisch, was die Chancen Deutschlands im digitalen Wettbewerb angeht. 90 % sind der Meinung, dass das Land im europäischen Vergleich den Anschluss zu verpassen droht. Vor allem die Politik sei in der Pflicht, bessere Rahmenbedingungen für eine digitale Infrastruktur und IT-Bildung zu schaffen, fordern 79 %. Lediglich 8 % glauben, dass der Staat sogar mit direkter Förderung, zum Beispiel über einen Start-up-Fonds, eingreifen sollte. 13 % lehnen jegliche staatlichen Eingriffe ab.Da die Umfrageteilnehmer mehrheitlich in den nächsten drei Jahren nicht mit substanziellen Zinserhöhungen rechnen, setzen sie als Konsequenz immer mehr auf renditeträchtige Anlageklassen. Vor allem bei Aktien und Immobilien wollen sie aufstocken. Neben Immobilien sind auch andere alternative Investments stark im Kommen. Jeweils etwa die Hälfte der Anleger gibt zudem an, zukünftig auch in erneuerbare Energien, Private Equity, Private Debt beziehungsweise Loans oder in Infrastruktur investieren zu wollen (siehe Grafik). Quoten steigen deutlichDer Trend zu alternativen Investments zeigt sich auch schon längst deutlich in den Spezialfonds, die Universal-Investment für institutionelle Investoren, Assetmanager und Vermögensverwalter verwaltet. Während Anfang 2012 noch weniger als 1 % in Real Assets und Immobilien steckten, sind es den Angaben zufolge aktuell bereits 14,5 % der insgesamt 264 Mrd. Euro.Dabei machten Immobilien etwa 12 Mrd. Euro aus, während Beteiligungs-, Finanzierungs- und Infrastrukturprojekte auf 25 Mrd. Euro kommen. Zudem stieg die Aktienquote seit Anfang 2012 von 22,6 auf 31,4 %.