Erster Überlandbus

Daimler Buses vergrößert Elektroangebot

In zwei Jahren sollen Kunden die ersten elektrischen Überlandbusse von Daimler Truck bekommen. Stadtbusse mit Batterieantrieb machen inzwischen mehr als die Hälfte der Neuzulassungen in Europa aus.

Daimler Buses vergrößert Elektroangebot

Daimler Buses vergrößert Elektroangebot

Erster Überlandbus mit Batterieantrieb – Profitabilität des Konzernsegments so hoch wie nie zuvor

In zwei Jahren sollen Kunden die ersten elektrischen Überlandbusse von Daimler Truck bekommen. Stadtbusse mit Batterieantrieb machen inzwischen mehr als die Hälfte der Neuzulassungen in Europa aus. Im Segment Reisebusse gibt es noch kein Elektro-Angebot – und viel zu wenige Ladestationen.

Die Elektrifizierung im Busverkehr kommt voran. Die E-Stadtbusse hätten in Europa an den Neuzulassungen inzwischen einen Anteil von deutlich mehr als 50%, sagte Till Oberwörder, der die Bussparte von Daimler Truck leitet, in einem Pressegespräch. „Es wird das neue Normale.“ Die anfängliche Scheu der Kunden sei verflogen. Das liegt auch an den Vorgaben der EU für emissionsarme Nutzfahrzeuge. Von 2030 an müssen 90% der neu zugelassenen Stadtbusse ohne den Ausstoß von Kohlendioxid unterwegs sein, fünf Jahre später dann 100%.

Daimler Buses geht nun den nächsten Schritt. Auf den „eMobility Days“ des Unternehmens in Berlin stellte es einen Prototyp seines ersten batterieelektrisch angetriebenen Überlandbusses vor. Der E-Intouro der Marke Mercedes-Benz wird im öffentlichen Nahverkehr Städte und ländliche Gebiete miteinander verbinden. Eine Batterieladung reicht für 500 Kilometer. Vom nächsten Jahr an können Kunden das Fahrzeug bestellen, die ersten Auslieferungen sind für 2026 geplant.

Dieses Marktsegment sei ungefähr gleich groß wie das der Stadtbusse, berichtete Oberwörder. Zusammen machten sie im vergangenen Jahr zwei Drittel des gesamten Busmarktes in Europa aus. Das übrige Drittel waren vor allem Reisebusse.

Elektrische Stadtbusse seit 2018

Den Stadtbus E-Citaro fertigt Daimler Buses seit 2018. Das Fahrzeug lässt sich relativ leicht einsetzen: Die Verkehrsbetriebe laden die Batterien nachts. Das ist auch mit den Überlandbussen möglich. Damit Reisebusse künftig ebenfalls elektrisch unterwegs sein können, appellierte Oberwörder abermals an die Politik und alle anderen Beteiligten, den Ausbau des Netzes mit Schnellladestationen und Wasserstoff-Tankstellen erheblich zu beschleunigen. Das Netz müsse auch abseits der Autobahnen flächendeckend sein, etwa an Zielen wie Schlösser, Freizeitparks und Sportstätten. Den ersten E-Reisebus will Daimler Buses am Ende dieses Jahrzehnts anbieten.

Der elektrische Überlandbus fährt mit LFP-Batterien (Lithium-Eisen-Phosphat), die auf jenen des E-Lkw Actros 600 basieren, wie Oberwörder sagte. Damit könnten Skaleneffekte im Daimler-Truck-Konzern genutzt werden. Der Bushersteller will auch auf diese Weise seine Profitabilität hoch halten.

Profitabilität auf Rekordhöhe

Im dritten Quartal dieses Jahres steigerte das Bussegment die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern auf 11,3 (i.V. 5,9)%, bereinigt um Sondereffekte auf 11,4 (5,9)%. Etwa 2 Prozentpunkte trug der Verkauf einer Beteiligung bei. Dennoch liegt das Segment deutlich über der für dieses Jahr angestrebten Spanne von 6,5 bis 8,5%. In den ersten neun Monaten waren es bereinigt 8,6%. „Wir haben vor, auf diesem Niveau zu bleiben“, sagte Oberwörder mit Blick über das Jahr 2024 hinaus. „Das ist durchaus möglich.“

Den Absatz steigerte Daimler Buses von Januar bis September um 2% auf knapp 19.000 Einheiten. Der Umsatz des Unternehmens, das sich als unangefochtener Marktführer in Europa und Lateinamerika in allen Kernsegmenten bezeichnet, nahm dank höherer Preise sogar um 18% auf 3,68 Mrd. Euro zu.

jh München
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