Diversifizierung der Lieferketten kommt voran
Diversifizierung
der Lieferketten
kommt voran
mpi Frankfurt
Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie arbeiten Unternehmen weiter an einer Diversifizierung ihrer Lieferketten, um die Wahrscheinlichkeit von Störungen bei der Materialversorgung zu reduzieren. Das geht aus einer Befragung des Ifo-Instituts unter deutschen Unternehmen hervor. 58% der befragten Firmen haben 2023 ihre Lieferketten breiter aufgestellt und neue Zulieferer gefunden.
Dabei gibt es jedoch größere Unterschiede je nach Branche. Während 80% der Betriebe in der Elektroindustrie und 71% im Maschinenbau nach eigenen Angaben die Anzahl ihrer Zulieferer und Bezugsquellen erhöht haben, waren es bei Herstellern von Druckerzeugnissen nur 28%. Einen weiteren Weg, um Abhängigkeiten von Lieferanten zu reduzieren, gehen besonders Unternehmen in der Automobilbranche. Sie erhöhen ihre Fertigungstiefe. Rund jede dritte befragte Firma aus dieser Branche hat damit begonnen, Vorleistungen vermehrt selbst zu produzieren.
Geopolitische Krisen bedrohen Lieferketten
Die Lockdowns während der Pandemie hatten die Vulnerabilität vieler globaler Lieferketten offenbart. Doch auch andere Ereignisse können quasi aus dem Nichts zu Störungen in den Lieferketten führen. Jüngstes Beispiel sind die Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer. Insgesamt sind geopolitische Krisen wie das angespannte Verhältnis des Westens zu China oder der Nahost-Konflikt Gefahren für die Stabilität von Lieferketten.