Encavis bekräftigt Jahresziele nach schwächerem Startquartal
Encavis bekräftigt Jahresziele nach schwächerem Startquartal
Grünstromproduzent steuert auf Übernahmeentscheidung zu
ste Hamburg
Der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis hat vorläufigen Zahlen zufolge im ersten Quartal deutlich schwächer abgeschnitten als vor Jahresfrist, die Ende März avisierten Finanzziele für das laufende Geschäftsjahr aber bekräftigt. Das Hamburger MDax-Unternehmen, das auf eine Übernahme durch den Finanzinvestor KKR und das Familienunternehmen Viessmann zusteuert, teilte am Freitag mit, die Zahlen lägen „in etwa auf Planniveau“.
Umsatz und operative Ergebnisgrößen hätten in den ersten drei Monaten des Vorjahres von einem positiven Einmaleffekt von 8,1 Mill. Euro aus der Nachvergütung des niederländischen Einspeisetarifs für das Geschäftsjahr 2022 sowie sehr guten meteorologischen Bedingungen und einem erhöhten Strompreisniveau profitiert. Für das erste Quartal 2024 vermeldete Encavis nun einen Umsatzrückgang um 12% auf knapp 87 Mill. Euro und ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), das um 48% auf 18,2 Mill. Euro schrumpfte.
Strompreise fallen weiter
Das weitere Umsatzwachstum der italienischen Konzerntochter Stern Energy, erweiterte Windkapazitäten in Deutschland sowie eine Erlössteigerung der Encavis Asset Management sollen die abermals gesunkenen Strompreise im laufenden Turnus zum Großteil ausgleichen und zu einer insgesamt nur moderaten Steigerung der Konzernkennzahlen 2024 führen.
Erst am Donnerstag hatten Vorstand und Aufsichtsrat eine gemeinsame begründete Stellungnahme zu dem im März bekannt gewordenen Übernahmeangebot veröffentlicht und die Annahme der Offerte befürwortet. Das Angebot ist erfolgreich, wenn bis zum 29. Mai eine Mindestannahmeschwelle von rund 54% aller ausstehenden Encavis-Aktien erreicht wird – einschließlich der etwa 31%, die Großaktionär Abacon und andere Anteilseigner im Rahmen verbindlicher Vereinbarungen verkaufen und übertragen wollen. Nach Abschluss der Transaktion soll der Grünstromproduzent „so schnell wie rechtlich und praktisch möglich“ von der Börse genommen werden.