Fahrradgeschäft brummt trotz sinkender Absatzzahlen
Fahrradmesse Eurobike
Stabiler Umsatz mit weniger Rädern
scd Frankfurt
Die Automesse IAA mag sich nach München verabschiedet haben. Die weltgrößte Fahrradmesse Eurobike, die in wenigen Stunden ihre Pforten öffnet, ist aber weiter in Frankfurt beheimatet. Obwohl es im vergangenen Jahr einen Nachfragerückgang gab und auch der Umsatz nach dem Rekordjahr 2022 hierzulande erstmals nachgab, kann von Krisenstimmung keine Rede sein. Der Durchschnittspreis je Fahrrad geht von Jahr zu Jahr weiter nach oben. Und auch der E-Bike-Boom hält an. Vergangenes Jahr wurden hierzulande erstmals mehr Fahrräder mit als ohne Motor verkauft.
Der veränderte Mix ist auch der wesentliche Grund für den Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises. Im Fachhandel kostete ein Rad im Schnitt 2019 noch gut 2.100 Euro. Vier Jahre später ist der Preis bereits auf mehr als 3.000 Euro geklettert. Allerdings liegt das nicht nur an der Verschiebung in der Absatzmischung in Richtung E-Bike. Auch der Preis, den Kunden bereit sind, für ein elektrisch angetriebenes Fahrrad auszugeben, steigt von Jahr zu Jahr. Lag dieser 2019 noch bei 3.300 Euro, sind es mittlerweile fast 4.200 Euro. Demgegenüber ist der Verkaufspreis von Fahrrädern ohne Motor kaum gestiegen, von 1.328 auf 1.484 Euro. Einzelne Räder im Spitzenbereich kosten zwar so viel wie ein Mittelklasseauto: So werden für das Rennrad „Colnago Fleur-de-Lys“ des aktuellen Tour-de-France-Führenden Tadej Pogačar, das in einer limitierten Auflage mit 111 Stück erschienen ist, zwar satte 23.000 Euro aufgerufen. Das Gros der Räder ist aber weitaus günstiger. Nur bei E-Bikes hält der Preisboom an. Entsprechend dominieren die E-Bike-Anbieter auch die Messe. Denn die Bedeutung steigt weiter. In den ersten vier Monaten des Jahres lag der E-Bike-Anteil am Absatz bereits bei 55 (i.V. 52,5)%.