ISSB spürt wachsendes Interesse der Regulierer
ISSB spürt wachsendes Interesse
der Regulierer
Vorstand bespricht nächste Woche künftige Schwerpunkte
fed Frankfurt
Immer mehr Regulierer weltweit denken darüber nach, die Vorschläge des internationalen Standardsetzers für die nachhaltige Berichterstattung, des International Sustainability Standards Boards (ISSB), in ihre Gesetzgebung zu übernehmen. Die Zahl derer, die andeuten, dass sie ISSB-Standards in ihr nationales Recht zu übersetzen beabsichtigen, steige von Woche zu Woche, berichtete Jenny Bofinger-Schuster, Mitglied des Boards, anlässlich des 17. Finanzplatztags der Börsen-Zeitung.
Die Signale im Zuge der Konsultationen mit nationalen Gesetzgebern seien "positiv", erklärte Bofinger-Schuster. Zugleich wies sie darauf hin, dass das Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung viele Fragen aufwerfe und daher einen intensiven Austausch erforderlich mache. Es sei wichtig, Zeit zu lassen, damit Behörden und Regierungen sich die Standards intensiv anschauen können. Das wiederum verlange nach einer "behutsamen Vorgehensweise".
ISSB-Vorstand will Schwerpunkte setzen
Nächste Woche trifft sich der ISSB-Vorstand, um den Blick nach vorne zu richten. Der Standardsetzer habe vor Monaten eine Umfrage gestartet, welche Themen sich das ISSB als Nächstes vornehmen solle. Nun lägen mehrere hundert Antworten vor. Das Board will auf dieser Basis künftige Schwerpunkte besprechen. Das könnten Themen wie Biodiversität oder auch Menschenrechte sein.
Petra Sandner, Chief Sustainability Officer der Helaba, gewährte einen Einblick in die praktische Arbeit einer Bank, die sich auf den verpflichtenden Report auf Basis der CSRD-Richtlinie der Europäischen Union – und damit anhand der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) – per 31. Dezember 2024 vorbereite. Zentrale Aufgabe sei es, zu bestimmen, was "wesentlich" für die Helaba sei, wo also die Bank direkte Berührungspunkte mit Umwelt- und Sozialstandards habe. Die Berichterstattung solle schließlich über Messziffern quantitative Vergleichbarkeit und Transparenz darüber schaffen, wie nachhaltig die Bank wirtschaftet. "Aus heutiger Perspektive wird diese Erwartung erfüllt", zeigte sich Sandner überzeugt.