Neues Förderprogramm soll Mittelstand bei Dekarbonisierung helfen
Neue Mittelstandsförderung zur Dekarbonisierung
Ampel stellt 3,3 Mrd. Euro aus dem Klimaschutzfonds bereit
ahe Berlin
Die Bundesregierung hat eine neue „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz“ (BIK) an den Start gebracht, die mittelständischen Unternehmen bei der Dekarbonisierung helfen soll. Hierfür werden aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) bis 2030 etwa 3,3 Mrd. Euro bereitgestellt, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck mitteilte. Bereits im September soll eine erste der dann jährlichen stattfindenden Ausschreibungsrunden starten.
Die neue Förderung ist Nachfolgerin des bisherigen Programms Dekarbonisierung in der Industrie (DDI) und soll insbesondere das Instrument der Klimaschutzverträge ergänzen. Laut Habeck wird damit eine bestehende Lücke im Förderregime geschlossen. Der Grünen-Politiker sprach am Freitag in Berlin von einem „guten Tag für den Mittelstand, für den Klimaschutz und für Arbeitsplätze im Land“.
Bis zu 50 Prozent Förderung
Die BIK zielt auf Unternehmen beispielsweise der energieintensiven Grundstoffindustrie, der Stahl- und Gießereibranche, der Glas-, Keramik-, Papier- oder Zementindustrie. Eine Umstellung auf Strom könne dort sinnvoll sein, wo heute fossile Brennstoffe in Prozessen genutzt werden, die hohe Temperaturen erfordern, hieß es. Die maximale Förderung beträgt pro Unternehmen 200 Mill. Euro. Es können bis zu 30% der Investitionskosten erstattet werden. Bei kleineren Betrieben kann es weitere Zuschläge von bis zu weiteren 20% geben. Voraussetzung ist, dass durch die Investitionen mindestens 40% CO2 eingespart und das Vorhaben in Deutschland umgesetzt wird.
Die Fördermöglichkeiten starten ab einer Projektgröße von 500.000 Euro für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und 1 Mill. Euro für große Firmen. Ab einem Projektvolumen von 15 Mill. Euro ist eine Kofinanzierung der Bundesländer in Höhe von 30% vorgesehen.
Ein zweites Modul des neuen Programms zielt zudem auf die Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2 ab, kurz CCS beziehungsweise CCU. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nannte diese Förderung „absurd“.