So stark tragen Dax-Konzerne zur Erderwärmung bei
So stark tragen Dax-Konzerne
zur Erderwärmung bei
Right°-Analyse sieht noch weiten Weg zum 1,5-Grad-Klimaziel
sar Frankfurt
Die Dax-Unternehmen müssen ihre Klimaziele zügig umsetzen, wenn sie nicht dauerhaft zu einer hohen Erderwärmung beitragen wollen. Das zeigt der am Montag veröffentlichte „What if“-Report des Softwareunternehmens Right°, das Portfolien daraufhin analysiert, wie stark sie zur Erderwärmung beitragen. Die Modelle zeigen an, um wie viel Grad Celsius sich die Erde bis zum Jahr 2100 erwärmen würde, wenn die Welt dieselbe Klimaperformance hätte wie ein betrachtetes Unternehmen.
Das UN-Klimaziel sieht vor, dass die menschengemachte globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts möglichst auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden soll. Schon jetzt ist strittig, ob dies überhaupt noch zu erreichen ist. Derzeit liegt die Welt dem Report zufolge auf einem Erwärmungspfad um 3 Grad Celsius – und die untersuchten Dax-Unternehmen liegen noch einmal darüber. Als Gruppe betrachtet, würden die Konzerne zu einer Erderwärmung von 4,9 Grad Celsius beitragen, wenn sie ihre Klimaziele nicht umsetzen, schreiben die Right°-Analysten.
Selbst wenn die Dax-Konzerne ihre Ziele einhalten, wäre das 1,5-Grad-Ziel noch ein Stück entfernt; eine deutliche Verbesserung ist allerdings möglich. Als Gruppe betrachtet kämen die Unternehmen beim Erreichen ihrer Ziele auf einen Beitrag zur Erderwärmung von 2,3 Grad Celsius.
Einen Schub in die richtige Richtung könnten regulatorische Anforderungen wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) geben. Laut CSRD sollen die Unternehmen 1,5-Grad-Transitionspläne veröffentlichen. Dem Report zufolge haben derzeit acht der Dax-40-Unternehmen nach dem Modell von Right° bereits 1,5-Grad-konforme Klimaziele. Die Ergebnisse der „What if“-Analyse hat Right° mit der Hälfte der Dax-Unternehmen direkt besprochen. „Dass die CSRD ein Treiber für Datenqualität, Glaubwürdigkeit und Ambition ist, war in den Gesprächen unumstritten“, so die Bilanz im Report.
Geschwindigkeit der Transition aufzeigen
Den „What if“-Report will Right° vom nächsten Jahr an auch auf die weiteren Dax-Indizes ausweiten, zugleich sollen Dax-Konzerne sich mit ihrem Ergebnis namentlich zeigen können. Ziel sei es, die Geschwindigkeit der Transition dadurch besser greifbar zu machen: „Wir wollen den Schnellsten zujubeln, wir wollen Nachzügler anspornen sich anzustrengen, und wir wollen allen, die noch zögern, einen Grund geben, sich in Richtung Startlöcher zu begeben“, schreiben die Right°-Gründer Hannah Helmke und Sebastian Müller.