UBS-Generalversammlung

Abschied von Axel Weber nach zehn Jahren

Verwaltungsratspräsident Axel Weber nimmt auf der anstehenden Generalversammlung der UBS Abschied. Von seiner frühzeitigen Priorisierung der Vermögensverwaltung profitiert die Bank noch heute.

Abschied von Axel Weber nach zehn Jahren

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Mittwoch, 6.4.:

Auf der UBS-Generalversammlung am Mittwoch geht für Axel Weber ein bedeutender Abschnitt seiner Karriere zu Ende. Der ehemalige Bundesbankpräsident war im Frühjahr 2012 an die Spitze des Verwaltungsrates der größten Schweizer Bank berufen worden, um dort dem früheren Schweizer Finanzminister Kaspar Villiger zu folgen, der dieses Amt 2009 in einer Zeit der Krise übernommen hatte.

Villiger hatte seine Tätigkeit für die Bank in einem gewissen Sinne als fortgesetzten Dienst an der Gesellschaft verstanden und sich mit einem Jahressalär von 700 000 sfr begnügt. Weber machte hingegen keinen Hehl daraus, dass er sein Ausscheiden aus dem öffentlichen Dienst dazu nutzen wollte, auch finanziell einen großen Schritt nach vorne zu kommen. Die UBS bezahlte den renommierten Präsidenten fürstlich. Über 50 Mill. sfr verdiente der 65-jährige in den zehn Jahren in der Schweiz. Die Krönung zum mächtigsten Notenbankchef Europas war ihm damals zwar verwehrt geblieben. Dafür schaffte er es mit der UBS zum bestbezahlten Aufsichtsratschef auf dem Kontinent.

Weber und die Aktionäre werden auf der Versammlung sicher Rückschau halten. Der scheidende Präsident dürfte dabei seine Verdienste um die zügige Bereinigung der rechtlichen Altlasten in den Vordergrund rücken. Da ging es etwa darum, die Rolle der UBS als zentrale Akteurin im Libor-Kartell frühzeitig anzuerkennen, um von den europäischen Wettbewerbsbehörden Strafmilderung zu erlangen. Dies gelang der UBS auch im Fall des Devisenkartells, was den Aktionären Strafzahlungen in Milliardenhöhe ersparte.

Auch die strategische Priorisierung des Vermögensverwaltungsgeschäftes dürfte Weber mindestens teilweise als seine Leistung verstanden wissen wollen. Viele Aktionäre dürften derweil die 10-jährige UBS-Aktienkursperformance um 45 % ein Stück weit als Erfolg Webers werten. Allerdings hatte es mit der Kurserholung lange gedauert, und verglichen zum Schweizer Gesamtmarkt (+100%) wirkt sie auch deutlich weniger spektakulär.