Immobilien

Adler und Corestate stehen im Fokus

Mit den Immobilienwerten Adler Group und Corestate Capital hatten Anleger in den vergangenen Monaten wenig Freude. Dies dürfte sich auch auf den nun anstehenden Hauptversammlungen beweisen.

Adler und Corestate stehen im Fokus

hek

Dienstag/Mittwoch, 28./29.6.:

Mit Adler Group und Corestate Capital haben zwei angeschlagene Immobiliengesellschaften für die Woche zur Hauptversammlung eingeladen. Beide Firmen greifen auf das virtuelle Format zurück. Es werden Fragen beantwortet, aber es dürfte keine Diskussion geben. Zudem haben Adler und Corestate ihren Sitz in Luxemburg, so dass die Veranstaltungen etwas anders ab­laufen als hierzulande. Wie Adler erläutert, erfolgt die Abstimmung vorher, nicht live. Die Aufzeichnung der Präsentationen sowie die Q&A würden im Internet veröffentlicht, voraussichtlich am 29. Juni gegen 11 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht die Wiederernennung der Verwaltungsräte Thierry Beaudemoulin, Thilo Schmid und Thomas Zinnöcker. Das Trio hatte nach der Testatsversagung für den 2021er-Abschluss Ende April ebenso wie vier weitere Verwaltungsräte den Rücktritt angeboten, machte aber weiter und stellt sich nun der Wiederwahl. Zudem sollen die Aktionäre die Berufung von Stefan Kirsten bestätigen, der seit Mitte Februar den Verwaltungsrat leitet. Der neue Wirtschaftsprüfer soll später auf einer weiteren Hauptversammlung ge­wählt werden. KPMG Luxembourg hatte eine Fortführung des Mandats abgelehnt. Adler hat derzeit nach eigener Einschätzung keinen Zu­gang zum Bank- und Kapitalmarkt, der Sonderprüfungsbericht von KPMG Forensic zu den Anschuldigungen des Shortsellers Fraser Perring brachte nicht den erhofften Befreiungsschlag.

Wenigstens sieht der Konzern laut Kirsten derzeit keine Existenzgefahr. Dagegen kämpft Corestate ums Überleben, da Ende November eine Wandelschuldverschreibung und im April 2023 eine Anleihe zurückgezahlt werden müssen. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 478 Mill. Euro. Aktionäre werden auf der Hauptversammlung am 28. Juni wissen wollen, wie Corestate das stemmen will, zumal es im operativen Geschäft klemmt: Der wichtige Stratos-II-Fonds musste ge­schlossen werden, weil viele Investoren Geld abziehen wollen. Über den Stratos-Fonds hat die Corestate-Gruppe Geld auch an Immobilienprojekte aus dem Adler-Umfeld verliehen.

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