Lufthansa

Alles hängt von offenen US-Grenzen ab

Bleiben die US-Grenzen geschlossen, fällt der Lufthansa die Rückkehr in die Gewinnzone schwer. Nicht auszuschließen, dass die Fluggesellschaft weitere Staatshilfe beanspruchen muss.

Alles hängt von offenen US-Grenzen ab

lis

Donnerstag, 5.8.:

Ryanair ist davon überzeugt, dass sich die Erholung im Luftverkehr in den kommenden Wochen fortsetzen wird, trotz der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Auch die Lufthansa hatte zuletzt über anziehende Buchungen berichtet, sie hängt aber anders als Ryanair stark vom Geschäftsreiseverkehr und den Langstreckenflügen ab. Dort hält die Erholung mit den Zuwächsen im touristischen Kurz- und Mittelstreckensegment derzeit noch nicht Schritt, vor allem die nach wie vor geschlossenen US-Grenzen machen Netzwerk-Carriern wie Lufthansa zu schaffen. Immer wieder gibt es Hoffnung auf Lockerungen, die sich dann aber wieder schnell zerschlägt.

Eine Rückkehr in die Gewinnzone fällt vor diesem Hintergrund schwer. Ebenso schwer dürfte sich in diesem Umfeld eine Kapitalerhöhung platzieren lassen, mit deren Hilfe die Staatshilfe zurückgezahlt werden soll. Spekuliert worden war über ein Volumen von 3 Mrd. Euro, doch bevor nicht eine Öffnung des US-Marktes die wirtschaftliche Situation des Unternehmens durchschlagend verbessert, dürften die Orderbücher geschlossen bleiben. Nicht ausgeschlossen ist zudem, dass Lufthansa noch mehr Staatsgelder in Anspruch nehmen muss. Bei Vorlage der Zahlen für das erste Quartal im Mai hatte CFO Remco Steenbergen gesagt, man „erwäge, noch im Verlauf des zweiten Quartals 1,5 Mrd. Euro von der stillen Beteiligung I zu ziehen“. Passiert ist bisher nichts, auch zu diesem Thema könnte es am Donnerstag Neuigkeiten geben. Das Ziel, die Staatshilfe bis zur Bundestagswahl Ende September zurückzahlen zu wollen, das CEO Carsten Spohr vor einigen Wochen ausgegeben hatte, dürfte in dieser Gemengelage kaum zu erreichen sein.