Donnerstag, 26.1.:

Die Aktie des Pharmazulieferers und Laborausrüsters Sartorius war unter den Medizintechnikwerten im Euroraum im vergangenen Jahr eine mit der schwächsten Kursentwicklung. Um rund 40% ging es im Jahresverlauf abwärts – ungerechtfertigt, wie Berenberg-Analysten vor der Präsentation vorläufiger Geschäftsjahreszahlen durch den Dax-Konzern aus Göttingen urteilen. Man bleibe nach Gesprächen mit vier der größten Biopräparatehersteller und Sartorius-Kunden zuversichtlich mit Blick auf die kurzfristigen fundamentalen Branchenperspektiven und die Fähigkeit des Unternehmens, Konsenserwartungen mittelfristig zu erfüllen oder zu übertreffen.

Die Bank, die die Aktie zum Kauf empfiehlt, sieht Potenzial für eine Hochstufung der Konsensschätzungen bei der Sartorius-Kernsparte Bioprocess Solutions für 2025. Eine erneuerte Mittelfristprognose des Unternehmens könne den Blick von der kurzfristigen Orderdynamik wegführen und Unsicherheiten um die Aktie ausräumen.

Bei Vorstellung der Neunmonatszahlen 2022 hatte Sartorius Anleger mit einem vorsichtigeren Ausblick auf das erwartete Jahreswachstum enttäuscht. Der Erlösanstieg werde in der unteren Hälfte der bis dato in Aussicht gestellten Spanne zwischen 15 und 19% liegen, hieß es. Im Zuge der pandemiebedingten Sonderkonjunktur hatte sich der Umsatz 2021 wechselkursbereinigt noch um gut 49% erhöht. Die Deutsche Bank, die bei Sartorius ebenfalls zum Kauf rät, erwartet für das vierte Quartal ein Umsatzplus von 11 (organisch: 9)%, ein bereinigtes operatives Ergebniswachstum (Ebitda) von 15% sowie eine Ebitda-Marge von 33,6%. Beim Ordereingang wird 2022 mit einem Rückgang um 5% gerechnet.