Commerzbank

Annuscheit und Hessen­müller schauen in die Röhre

Wegen der gescheiterten Auslagerung der Wertpapierabwicklung an HSBC bekommen die früheren IT-Vorstände der Commerzbank bislang zurückbehaltene Boni nicht ausbezahlt.

Annuscheit und Hessen­müller schauen in die Röhre

lee

Montag, 28.3.:

Zum Wochenstart legt die Commerzbank den Geschäftsbericht für das erste Jahr ihres Transformationsprozesses vor. Was das operative Geschäft des vergangenen Jahres betrifft, dürfte das meiste bereits gesagt worden sein auf den Konferenzen, die das Institut für Analysten, Journalisten und Investoren in den vergangenen Wochen veranstaltet hat. Nachdem das Institut seit dem Amtsantritt von Manfred Knof die anstehenden Aufräumarbeiten be­herzt in Angriff genommen hat, läuft, so die allgemeine Wahrnehmung, einiges ziemlich gut bei der Commerzbank. Die Erträge entwickeln sich erfreulich, die Kosten sinken planmäßig und ab dem kommenden Jahr soll es sogar wieder Ausschüttungen geben, was sich bis zum russischen Überfall auf die Ukraine auch in einer überaus erfreulichen Kursentwicklung niedergeschlagen hatte. Insofern dürfte der Aufschrei über die Bonuszahlungen von 5,1 Mill. Euro, die der Vorstand für das abgelaufene Geschäftsjahr unter sich aufteilen wird, vermutlich ausbleiben. Zumal 40% der variablen Gehaltsbestandteile laut Vergütungsverordnung ohnehin um drei bis fünf Jahre zurückgehalten werden müssen, um sicherzustellen, dass Managemententscheidungen von langfristigen Interessen des Instituts geleitet werden.

Ob dies beim Projekt „Sirius“, der noch unter dem damaligen Vorstandschef Martin Zielke geplanten Auslagerung der Wertpapierabwicklung an HSBC Deutschland, der Fall war, bezweifelt man bei der Commerzbank inzwischen. Die dafür verantwortlichen ehemaligen Vorstände Frank Annuscheit und Jörg Hessenmüller müssen daher auf eine Auszahlung der bislang zurückgehaltenen Boni verzichten.