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Auf der Varta-Hauptversammlung gibt es viel zu besprechen

Der Batteriehersteller Varta ist durch Managementfehler und falsche Markteinschätzungen in eine Schieflage geraten. Die Hauptversammlung könnte turbulent werden, fände sie nicht digital statt.

Auf der Varta-Hauptversammlung gibt es viel zu besprechen

11. Juli

Auf der Varta-Hauptversammlung gibt es viel zu besprechen

hek Frankfurt

11. Juli

Für Zündstoff auf der Hauptversammlung von Varta wäre eigentlich gesorgt. Allerdings wird die Veranstaltung im virtuellen Format abgehalten, also ohne physische Präsenz von Aktionären. Insofern bleibt abzuwarten, inwieweit sich der Unmut unter Anteilseignern Bahn brechen kann. Der Batteriehersteller ist durch Managementfehler und falsche Markteinschätzungen zum Restrukturierungsfall geworden. Wenigstens haben die Konsortialbanken im April die Fremdkapital-Finanzierung zu veränderten Kreditbedingungen bis Ende 2026 verlängert. Zuvor hatte der Großaktionär Montana Tech des Investors Michael Tojner, wie von Banken gefordert, knapp 51 Mill. Euro über eine Kapitalerhöhung eingeschossen. Die Aktionäre gehen für das Geschäftsjahr 2022 leer aus.

Parallel zur finanziellen Stabilisierung muss die Kostenbasis runter, unter anderem beim Personal. Am Standort Ellwangen haben sich Firmenleitung und Arbeitnehmervertreter gerade auf ein Freiwilligenprogramm zum Wegfall von 88 Arbeitsplätzen geeinigt. Im April hatte der Batteriehersteller angekündigt, weltweit 800 Vollzeitstellen zu streichen, wobei die Hälfte auf Vertragsabläufe, den Abbau an internationalen Standorten und Fluktuation entfallen würde.

Nun heißt es, ein Großteil der notwendigen Stellen sei bereits abgebaut, so dass vergleichbare Programme wie in Ellwangen an den anderen Standorten aktuell nicht erforderlich sein. Ende März zählte Varta 4.390 Beschäftigte.

Der Kursverfall der in den SDax abgestiegenen Aktie spiegelt den Niedergang des früher stark wachsenden Unternehmens. Einst bewegte sich die Notierung jenseits von 150 Euro, in den vergangenen Wochen waren es weniger als 20 Euro.

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