Bank of Japan könnte für Zins-Klarheit sorgen
23./24. Januar
Bank of Japan könnte für Klarheit beim Leitzins sorgen
mf Tokio
Bei ihrem ersten Treffen im neuen Jahr könnte die Führung der Bank of Japan (BoJ) den kurzfristigen Zinssatz von 0,25% auf 0,5% erhöhen. Die Notenbanker veröffentlichen auch ihre vierteljährlichen Wachstums- und Preisprognosen, die ihnen als Grundlage für die Festlegung der Geldpolitik dienen.
Anleiherenditen steigen
Der Finanzmarkt hält einen Zinsschritt noch im Januar für wahrscheinlich, weil die von der Bank of Japan im Dezember genannten Voraussetzungen weitgehend erfüllt sind, nämlich ein fortgesetztes Preis- und Lohnwachstum bei einer stabilen Konjunktur. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen (JGBs) kletterte zur Wochenmitte auf das 13-Jahres-Hoch von 1,25%. 40-jährige JGBs erreichten mit 2,79% den höchsten Stand seit der Erstemission dieser Langläufer 2007.
Der Vize-Gouverneur der Notenbank, Ryozo Himino, sagte am Dienstag, es sei „nicht normal“, dass die Realzinsen negativ blieben, nachdem Japan die Schocks und Faktoren, die die Deflation verursacht hatten, überwunden habe. Verschiedene Umfragen und Berichte der regionalen Zweigstellen der Zentralbank hätten die Hoffnung geweckt, dass das Lohnwachstum in diesem Jahr stark bleiben würde. Am Mittwoch bekräftigte BoJ-Chef Kazuo Ueda die Markterwartungen für eine mögliche Zinserhöhung in der nächsten Woche und signalisierte, dass die Zentralbank ihr Möglichstes tue, um einen Marktcrash zu vermeiden, der auf die Zinserhöhung von 0,1% auf 0,25% im Juli folgte.
Schlupfloch für Aufschub
Nach Himinos Einschätzung wird die US-Wirtschaft vorerst wohl stark bleiben und die „allgemeine Richtung“ der Wirtschaftspolitik wahrscheinlich in Trumps Antrittsrede am 20. Januar deutlich werden. Damit bleibt der BoJ ein Schlupfloch für einen Aufschub, falls die ersten Amtshandlungen von Trump den Finanzmarkt erschüttern sollten.