Finanzmarktkalender 17. August

BayernLB ist auf Kurs zu Rekordergebnis

Die Zinswende gibt der Bayerischen Landesbank viel Rückenwind, vor allem ihrer Direktbank DKB. Für das erste Halbjahr zeichnet sich ein Konzernergebnis vor Steuern von 900 Mill. Euro ab.

BayernLB ist auf Kurs zu Rekordergebnis

17. August

BayernLB auf Rekordkurs

Die Zinswende gibt der Bayerischen Landesbank viel Rückenwind, vor allem ihrer Direktbank DKB. Für das erste Halbjahr zeichnet sich ein Konzernergebnis vor Steuern von etwa 900 Mill. Euro ab. Damit überträfe das Münchner Haus die LBBW in Stuttgart. Für die zweite Hälfte rechnet der Vorstand mit schwächerem Zinsschub.

Von Joachim Herr, München

Am Donnerstag präsentiert die Bayerische Landesbank (BayernLB) ihren Halbjahresbericht. Dass sie mit einem guten Ergebnis abgeschlossen hat, steht schon fest, auch wenn die Zahlen noch gar nicht bekannt sind. Und auch für die zweite Hälfte dieses Jahres zeigt sich der Vorstand voller Zuversicht. Die gestiegenen Zinsen geben der BayernLB wie vielen Banken Auftrieb. Die Landesbank in München strebt sogar auf ein neues Rekordergebnis zu.

Der traditionelle Sommerempfang des Vorstands für Journalisten fand vor gut zwei Wochen wegen dunkler Wolken zwar nicht auf der Dachterrasse der BayernLB statt, doch die Botschaften von Vorstandschef Stephan Winkelmeier enthielten viel Licht und kaum Schatten. Im zweiten Quartal sei das Ergebnis etwa so hoch gewesen wie in den ersten drei Monaten, berichtete er. Für den Startabschnitt hatte die Landesbank ein Ergebnis vor Steuern von 447 Mill. Euro ausgewiesen.

Prognose überholt

Für das erste Halbjahr ergeben sich somit rund 900 Mill. Euro. Damit ist die generell vorsichtige Jahresprognose von 600 Mill. bis 800 Mill. Euro bei weitem untertrieben. Winkelmeier kündigte eine neue zur Präsentation der Halbjahreszahlen an. Er machte allerdings schon klar, dass der Gewinn vor Steuern von 1,12 Mrd. Euro im Vorjahr übertroffen werde. Das war der beste Wert seit der Umstellung auf den Rechnungslegungsstandard IFRS im Jahr 2007 gewesen.

2022 hatten Sondereffekte von 400 Mill. Euro einen Schub gegeben, davon 300 Mill. Euro aus dem Verkauf von Immobilien in der Münchner Innenstadt, die die BayernLB nicht mehr braucht. Ein solcher Zusatzschub fehlt in diesem Jahr. Die BayernLB profitiert aber nicht nur von der Zinswende, sondern auch von ihren Anstrengungen auf der Kostenseite. Das Firmen- und das Kapitalmarktgeschäft wurden zusammengelegt, 900 Arbeitsplätze in der Kernbank gestrichen.

Tagesgeld umkämpft

Die höheren Zinsen beflügeln auch das Geschäft der LBBW, die gemessen an der Bilanzsumme die größte deutsche Landesbank vor der BayernLB ist. Anfang August berichtete das Haus in Stuttgart von einem Ergebnis vor Steuern von 691 Mill. Euro in den ersten sechs Monaten. Für das gesamte Jahr peilt der Vorstand um den Vorsitzenden Rainer Neske mehr als 1 Mrd. Euro an.

Die Spannung steigt, wer am Ende die Nase vorn hat. Winkelmeier dämpfte schon die Erwartung, dass sich das Halbjahresergebnis auf zwölf Monate hochrechnen lasse. Der Grund: Die Direktbank DKB ist eine der Wachstums- und Ertragssäulen der BayernLB. Der Wettbewerb um neue Kunden schmälert jedoch das Zinsergebnis. Zum 1. August hat die DKB die Zinsen für ihre Tagesgeldkunden von 1 auf 3,5% erhöht. Das Angebot gilt für ein halbes Jahr und ist an die Bedingung geknüpft, dass neue Kunden auch ein Girokonto eröffnen. Die Konkurrenz unter den Direktbanken ist groß. Der Branchenprimus in Deutschland, die ING, bietet ebenfalls 3,5% befristet fürs Tagesgeld.

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