Bei der Deutschen Telekom, die am kommenden Freitag ihre Bilanz vorlegt, dürfte das Deutschlandgeschäft mehr Aufmerksamkeit bei Investoren erregen als die US-Tochter – die jahrelang im Rampenlicht stand und unverändert den bei weitem größten Einzelbeitrag zum Ergebnis leistet. Vor dem Hintergrund eines heftigen Zwists mit den alternativen Telekomanbietern ist allerdings die Glasfaserstrategie der Telekom wieder stärker in den Blick geraten, zumal Ausbau und Anschlussrate hier zuletzt nicht Schritt hielten. Die Anleger schauen auch deshalb auf das Deutschlandsegment, weil Vorstand Srini Gopalan als aussichtsreicher Nachfolger für Konzernchef Tim Höttges gehandelt wird und sich daher für diesen Posten mit guten Zahlen empfehlen könnte. Als Kandidatin im Gespräch ist indes auch Technikvorstand Claudia Nemat. Höttges, der seit Januar über zehn Jahre an der Spitze des Konzerns steht, zeigte unterdessen bisher noch wenig nachlassenden Elan.

Im Zahlenwerk lauern nach Einschätzung von Beobachtern wenig Überraschungen. Die Telekom selbst hat ein operatives Ergebnisziel (bereinigtes Ebitda AL) von 41,4 Mrd. Euro angesagt, auf Basis eines Dollar-Kurses von 1,05 Euro. Analysten rechnen im Mittel mit 40,6 Mrd. Euro, bei einem Dollar-Kurs von 1,08 Euro. Der Konzernumsatz dürfte gegenüber Vorjahr leicht rückläufig sein und den Schätzungen zufolge bei 111 (114) Mrd. Euro landen. Allerdings spiegeln sich hier Veränderungen im Konsolidierungskreis wider, namentlich der Verkauf von T-Mobile Niederlande und der Mehrheit der Funktürme. Der Free Cashflow AL wird auf 16,2 Mrd. Euro taxiert.