Das Investment Banking der UBS muss jetzt liefern
dz
Dienstag, 20.7.:
Das Geschäftsumfeld für die Investmentbanken hat sich im zweiten Quartal merklich eingetrübt. Zwar haben die führenden US-Häuser jüngst immer noch recht robuste Zahlen gezeigt, doch auch dort sind sie schwächer ausgefallen als zuletzt. Mit diesem Szenario rechnen die meisten Analysten auch bei der UBS, die am kommenden Dienstag ihren Halbjahresbericht veröffentlichen wird. Trotzdem traut der Analystenkonsens dem Konzern im zweiten Quartal eine Zunahme der operativen Gesamteinnahmen im Vorjahresvergleich um mehr als 7% zu. Die dieser Prognose zugrundeliegenden soliden Wachstumsraten im Flaggschiffgeschäft Vermögensverwaltung und im Assetmanagement bilden mit Blick auf das günstige Anlageumfeld keine Überraschung.
Eher sportlich nimmt sich dagegen die Vorhersage aus, dass die UBS auch im Investment Banking die Einnahmen aus dem Vorjahresquartal beinahe halten kann. Immerhin hat auch die UBS mit dem Archegos-Debakel einen hohen dreistelligen Millionenbetrag verloren, der auch das Berichtsergebnis belasten wird. UBS-Chef Ralph Hamers könnte sich auch bei der Investmentbank genötigt sehen, stärker auf die Bremse zu treten, um weitere Unfälle in dem überaus kompetitiven und margenschwachen Geschäft zu verhindern. Zwar verfügt die UBS über eine deutlich solidere Eigenkapitaldecke als die Credit Suisse, die ihre Möglichkeiten mit dem Archegos-Exposure heillos überstrapaziert hatte, doch für dieses Plus an Sicherheit gewähren die Anleger der UBS auch eine deutlich höhere Börsenbewertung.