Detaillierte Zahlen zum ersten Halbjahr
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Mittwoch, 15.9:
Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 Group hat im zweiten Quartal zum ersten Mal die Umsatzschwelle von 1 Mrd. Euro in einem Dreimonatsabschnitt überschritten und einen Bruttogewinn von knapp 100 Mill. Euro erzielt. Der Wachstumsmotor brummt bei den Berlinern, der Aktienkurs des Börsenneulings stottert aber seit Wochen unter dem Ausgabepreis zum IPO Anfang Februar. Denn Altaktionäre haben wiederholt große Aktienpakete abgestoßen.
Zuletzt trennte sich etwa DN Capital Ende August von mehr als 2 Millionen Auto1-Papieren und sorgte damit für einen Kursrutsch bis zu 6 % in einer Sitzung. Nach der ersten Euphorie rund um den gefeierten Börsengang bröckelte der Kurs von 57 auf zuletzt 35 Euro ab.
Am nächsten Mittwoch legt Auto1 detaillierte Zahlen zum ersten Halbjahr vor und will statt mit Aktienverkäufen wieder einmal mit Autoverkäufen Schlagzeilen machen. Im laufenden Jahr traut sich der Konzern mittlerweile einen Absatz von 592 000 bis 623 000 Autos über seine Online-Plattformen zu. Bislang hatte die Erwartung bis 638 000 Autos gereicht. Es dominiert das Geschäft mit anderen Gebrauchtwagenhändlern, an die Auto1 554 000 bis 580 000 Autos weiterverkaufen will, während bisher bis zu 600 000 im Plan waren. Über die Retail-Sparte Autohero sollen 38 000 bis 43 000 Autos verkauft werden, während Auto1 bisher mit 32 000 bis 38 000 gerechnet hatte. Der Aktie dürfte das allerdings nicht auf die Sprünge helfen. Denn neben den Verkäufen von institutionellen Investoren treibt Aktionäre auch die Frage um, wie sie die künftige Margenentwicklung einschätzen müssen. Nach dem starken ersten Halbjahr hat Auto1 zwar die Wachstumsprognose erhöht. Das geht allerdings zulasten der Marge, weil zusätzliche Investitionen in die Marke und in eigene Kapazitäten zur Aufbereitung von Gebrauchtwagen in diesem Jahr für höhere Verluste sorgen.