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Die erste Dividende von Daimler Truck

Auf der zweiten Hauptversammlung des Lkw- und Busherstellers Daimler Truck stimmen die Aktionäre erstmals über eine Gewinnausschüttung ab. Das Geschäft des Unternehmens brummt.

Die erste Dividende von Daimler Truck

21. Juni

Die erste Dividende von Daimler Truck

jh München

21. Juni 2023

Auch in diesem Jahr gibt es eine Premiere für die Aktionäre von Daimler Truck: Erstmals erhalten sie eine Dividende von dem Lkw- und Bushersteller, der von der Daimler AG abgespalten wurde und seit Dezember 2021 börsennotiert ist. 1,30 Euro je Aktie werden ihnen auf der Hauptversammlung am 21. Juni zur Abstimmung vorgeschlagen.

Größter Aktionär von Daimler Truck ist die Mercedes Group AG, wie Daimler inzwischen heißt, mit etwas mehr als 30% und knapp 5% im Besitz des Pensionsfonds des Stuttgarter Autokonzerns. Die chinesische BAIC Group (6,49%) und der Staatsfonds von Kuwait (4,98%) folgen. Weitere gut 38% sind im Besitz anderer institutioneller Investoren, die restlichen rund 15% halten Privatanleger.

Nach dem ersten Aktionärstreffen vor einem Jahr ist es nun die zweite Auflage – wieder im virtuellen Format. Die Gewinnbeteiligung für 2021 von 70 Cent je Aktie war da noch in der 5-Euro-Dividende von Mercedes enthalten.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Joe Kaeser betont in seinem Brief an die Aktionäre abermals die Bedeutung der Eigenständigkeit: „Die Verselbständigung des Truckgeschäfts eröffnet große Potenziale“, schreibt der ehemalige Vorstandschef von Siemens. „Neben einer eigenständigen Ressourcen-Allokation für Innovation und Markterschließung können materielle Kostensenkungspotenziale erschlossen werden.“

Das Geschäft brummt, die Nachfrage nach Lkw ist in den für Daimler Truck profitabelsten Regionen Nordamerika und Europa weiterhin sehr hoch. Wegen des Mangels an Komponenten, nicht nur von Halbleitern, türmt sich immer noch ein hoher Auftragsbestand auf. „Wir sind für dieses Jahr mehr oder weniger ausverkauft“, berichtete Finanzvorstand Jochen Goetz zur Vorlage des Quartalsberichts vor einem Monat.

Auf der Hauptversammlung wird es dennoch auch Kritik am Vorstand und Aufsichtsrat geben. In Gegenanträgen bemängelt der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre unter anderem die Auswahl von Kooperationspartnern. Darunter ist Hino, ein Tochterunternehmen von Toyota, mit dem die Daimler-Tochterfirma Fuso, wie vor kurzem angekündigt, einen Zusammenschluss plant. Mitarbeiter von Hino hatten die Messung von Motorenemissionen manipuliert.

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