Finanzmarktkalender22. November

Die Stahlsparte von Thyssenkrupp steht mal wieder im Fokus

Zum x-ten Mal bastelt Thyssenkrupp an einer Lösung für die Stahlsparte. Jetzt wird mit dem Tschechen Daniel Kretinsky verhandelt. Das ist eines der Themen der anstehenden Bilanzpressekonferenz.

Die Stahlsparte von Thyssenkrupp steht mal wieder im Fokus

22. November

Die Stahlsparte von Thyssenkrupp
steht einmal mehr im Fokus

ab Düsseldorf

Die Beschäftigten von Thyssenkrupp müssen sich allmählich wie in der US-Filmkomödie "Und täglich grüßt das Murmeltier" vorkommen. Weniger, weil es lustig ist, sondern weil man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass der Traditionskonzern in einer Zeitschleife gefangen ist. Beobachter haben mittlerweile das Zählen aufgegeben, den wievielten Anlauf der Konzern zur Lösung des Stahlproblems unternimmt.

Neuerdings wird mit dem Milliardär Daniel Kretinsky über eine Joint-Venture-Lösung verhandelt. Doch der Ausgang ist ungewiss. Nach einem Bericht von Bloomberg will der Tscheche zunächst die Preisverhandlungen mit den Autoherstellern abwarten, bevor in die nächste Verhandlungsrunde eingestiegen wird. Die Gespräche angeleiert hatte der seit Juni amtierende Vorstandschef Miguel López. Seine Vorgängerin Martina Merz hatte die Sparte zur Disposition gestellt, jedoch keine akzeptable Lösung gefunden. Inwieweit sich López in der Bilanzpressekonferenz am 22. November überhaupt zur Causa äußert, bleibt abzuwarten. Zumal es nicht an Themen mangelt. Erst im September hatte der neue Vorstandschef einen Portfolioumbau angekündigt, welcher der Erläuterung bedarf. Obendrein hat López ein Performance-Programm angekündigt, das Thyssenkrupp in die Lage versetzen soll, die 2021 ausgerufenen Mittelfristziele zu erreichen.

Ausschüttung ist Pflicht

Last but not least interessiert die Investoren, wie das im September abgelaufene Geschäftsjahr ausgefallen ist. Nach neun Monaten hatte Thyssenkrupp unter dem Strich eine schwarze Null gezeigt. Erst im vorigen Jahr wurde die Dividendenzahlung wieder aufgenommen, eine Ausschüttung für 2022/23 ist also Pflicht. Ob dabei mehr als 0,15 Euro je Aktie herausspringen, hängt nicht zuletzt von der Höhe des freien Cashflow ab.