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Erholung am Werbemarkt gibt Bertelsmann Schub

Bertelsmann arbeitet an der Rückkehr auf den Wachstumspfad. Spannend ist aber auch die Frage, ob das Callcenter-Geschäft tatsächlich an die Börse gebracht werden soll.

Erholung am Werbemarkt gibt Bertelsmann Schub

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Dienstag, 31.8.:

Allerorten kämpfen sich die Unternehmen aus der Coronakrise heraus und weisen über dem Vorjahreswert liegende Halbjahreszahlen aus – zumindest wenn es sich nicht um Krisenprofiteure handelt. Auch beim Medienkonzern Bertelsmann dürfte das der Fall sein, wenn er am kommenden Dienstag Zwischenbilanz zieht. Das lässt zumindest der Zwischenbericht von RTL erwarten, der Anfang des Monats veröffentlicht wurde. Zwar ist die TV-Tochter im Ergebnis noch nicht ganz auf dem Vorkrisenniveau angekommen, doch die breite Erholung der Werbemärkte hat im zweiten Quartal zumindest zu einem Umsatzsprung um 36 % verholfen. Die Erlöse aus Fernsehreklame erreichten sogar das Vorkrisenniveau.

Zwar ist RTL nicht Bertelsmann, doch die Sender sind nach wie vor maßgeblich für die Performance des gesamten Gütersloher Medienkonzerns. Zudem ist Gruner + Jahr, die Anfang nächsten Jahres in weiten Teilen unter das Dach von RTL Deutschland schlüpft, mindestens ebenso werbefühlig wie die Sendergruppe. Von daher ist der Boden für eine Rückkehr auf den Wachstumspfad bereitet. Ob damit aber auch schon das Vorkrisenniveau erreicht wird, ist nicht ausgemacht, hatte Bertelsmann im ersten Halbjahr 2019 doch bei Umsatz und operativem Ergebnis Bestmarken geschrieben.

Mehr Aufmerksamkeit als dem Zahlenwerk dürfte gleichwohl dem weiteren Transformationsprozess zukommen. Nach den diversen Deals bei RTL rückt neuerdings die Zukunft des Callcenter-Geschäfts wieder in den Fokus, das vor drei Jahren mit der marokkanischen Saham Group zusammengeworfen wurde. Spekuliert wurde zuletzt auf einen Börsengang des Gemeinschaftsunternehmens, an dem Bertelsmann mit 50 % beteiligt ist.