Gegensätzliche Aktionärstreffen bei US-Großbanken
21. und 23. Mai
Gegensätzliche Aktionärstreffen bei US-Großbanken
xaw New York
Die Köpfe zweier führender US-Banken stehen vor sehr unterschiedlichen Hauptversammlungen: Bei Morgan Stanley geht Ted Pick am 23. Mai in sein erstes virtuelles Aktionärstreffen als Vorstandsvorsitzender, während J.P.-Morgan-Chef Jamie Dimon den Branchenprimus seit 2005 lenkt. Und während der erfahrene CEO sich wohl vor allem Fragen zu seiner Nachfolge stellen wird, ansonsten aber auf die Stabilität seines diversifizierten Geldhauses verweisen kann, muss Pick den Aktionären Zukunftssorgen nehmen.
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Denn der Wachstumsmotor, der Morgan Stanley unter seinem Vorgänger James Gorman aus der Finanzkrise und zum Aktionärsliebling getrieben hat, ist ins Stottern geraten: Im Wealth Management wuchsen die Neumittel im ersten Quartal per saldo 13% langsamer als im Vorjahreszeitraum. Dies bedeutete den dritten Rückgang in Folge.
Einerseits ist der Wettbewerbsdruck auf Morgan Stanley gewachsen, da auch Rivalen wie Goldman Sachs die stabilen Erträge aus der Vermögensverwaltung für gut betuchte Kunden als Möglichkeit erkannt haben, sich unabhängiger vom volatilen Investment Banking zu machen. Andererseits haben mehrere US-Regulatoren das Kunden-Onboarding von Morgan Stanley ins Visier genommen, im Raum steht der Vorwurf mangelnder Geldwäscheprävention. Pick will dennoch an der Wealth-Management-Strategie seines Hauses festhalten.
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Die Äußerungen der beiden Großbank-CEOs aus den vergangenen Wochen nehmen sich dabei gegensätzlich aus. So ist es Dimon, der düstere Warnungen zur Inflation und Zinsentwicklung verbreitet. Pick dagegen übt sich in Optimismus und hebt statt des Wealth Managements eine starke Pipeline im Investment Banking hervor, um Aktionärssorgen zu beschwichtigen.