Nach drei Jahren Pause öffnet der Genfer Autosalon Anfang Oktober seine Pforten. Die traditionsreiche Fachmesse findet allerdings dieses Jahr nicht in der Schweiz statt, sondern in Doha im Wüstenstaat Katar. Vom 5. bis 14. Oktober hält der reiche arabische Hauptsponsor des Autosalons die Veranstaltung auf eigenem Boden ab. Es ist somit das erste Mal, dass die Messe außerhalb ihres Heimatlandes ausgerichtet wird. Auf dem Messegelände in Doha werden vor allem Luxus- und Premiumanbieter die Schar der Aussteller bilden, aber auch der Volumenhersteller Toyota. Der Wechsel des Branchenevents ist ein Symbol für die wachsende Bedeutung aufstrebender Regionen außerhalb der Industriestaaten, wie die Fifa-Fußball-Weltmeisterschaft in Katar im November und Dezember 2022 zeigte. Katar ist auch ein Austragungsort des Rennsportzirkusses Formel 1.

Statt Fußballfans will das Emirat diesmal kaufkräftiges Autofachpublikum unter dem Label „Geneva International Motor Show (GIMS) Qatar 2023“ insbesondere aus Asien anlocken. Wie konnte es zu diesem Einschnitt kommen? Der Autosalon litt in den vergangenen Jahren wie die gesamte Veranstaltungsbranche unter der Corona-Pandemie. Hinzu kam, dass die Genfer Messeveranstalter an Innovationskraft einbüßten. Im internationalen Vergleich verlor der alljährliche Autosalon an Bedeutung. Die Schweizer gewannen Katar als Geldgeber. Für die GIMS war das die Rettung. Die Araber als neue Partner drücken nun ihren Stempel auf. Der Austragungsort findet künftig wohl im Wechsel zwischen Katar und Genf statt. Das bedeutet, dass 2024 der Nobelort am Lac Léman zum Zuge kommt. Der Termin steht schon fest: vom 26. Februar bis 3. März.