Förderbank

KfW schreibt wieder ein Rekordjahr

Nie hat die KfW so viel Geld ausgereicht wie im vergangenen Jahr. Am Dienstag zieht sie dazu Bilanz. Und die Aufgabenliste der Förderbank wird nicht kürzer.

KfW schreibt wieder ein Rekordjahr

Dienstag, 31.1.:

Nach der Krise ist vor der Krise. Hatte die Förderbank erst im Jahr 2020 innerhalb von Tagen ein gigantisches Kreditprogramm für große und kleine Unternehmen auf den Weg gebracht, so sprang sie im gerade abgelaufenen Jahr für diverse Energiekonzerne ein und erhielt auf diese Weise den Handel mit Strom und Gas aufrecht. 135 Mrd. Euro sagte die gesamte Bankengruppe bereits im ersten Coronajahr 2020 zu und ließ damit alle vorherigen Jahre weit hinter sich. Im zurückliegenden Turnus stand die Markierung bereits zum Ende des dritten Quartals bei 128 Mrd. Euro, so dass sich auf Zwölfmonatssicht ein Rekord deutlich abzeichnet.

Milliardenschwere Darlehen für Uniper und Kreditlinien für etliche andere Energiefirmen prägen das Bild. Doch auch der Export- und Projektfinanzierer  Ipex-Bank reichte mehr Darlehen aus und die Mittelstandsbank war stärker gefragt. Nebenbei stellte die KfW im Auftrag Berlins die Förderung von Energie­effizienz neu auf. Entwicklungspolitik, Klimawandel, Digitalisierung – die Aufgabenliste wird nicht kürzer. Daher wird besonders der Ausblick auf das neue Jahr spannend sein.

Wäre die von Bund und Ländern getragene Staatsbank ein privatwirtschaftliches Unternehmen, wäre das Haus angesichts dieses Neugeschäfts auf der Jahresauftaktpressekonferenz am Dienstag in Jubelstimmung. Freilich ist die Kreditanstalt aber eine politisch geprägte Bank, die Aufgaben für den Bund abarbeitet. Ihre Expertise ist dabei gefragt, doch die Entscheidungen fallen selbstredend in Berlin. Bei politisch heiklen Fragen müssen KfW-Chef Stefan Wintels und seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand sich daher erfahrungsgemäß zuweilen winden. Doch Fragen zu den Risiken der vollumfänglichen Hilfen und zu neuen und alten Aufgaben wird es reichlich geben. Die Förderbank hat schon deutlich ruhigere Zeiten erlebt.