Morgan Stanley und Goldman hoffen auf Belebung an den Kapitalmärkten
18. Juli
Goldman und Morgan Stanley hoffen auf Belebung des Markts
xaw New York
18. Juli
Die Vorstandsvorsitzenden der führenden US-Investmentbanken wollen im Kapitalmarktgeschäft wieder „grüne Triebe“ erkannt haben. Doch während sowohl James Gorman, CEO von Morgan Stanley, als auch Goldman-Sachs-Chef David Solomon zuletzt dieses botanische Sprachbild bemühten, laufen die Markterwartungen für die Geldhäuser deutlich auseinander.
So rechnen Analysten im Konsens zwar damit, dass der Überschuss bei beiden Wall-Street-Adressen sinken dürfte. Morgan Stanley müsste demnach aber einen weniger kräftigen Rücksetzer verkraften als die Rivalin. Denn der Median der von Refinitiv erfassten Schätzungen für den Gewinn von Goldman Sachs liegt bei lediglich 3,11 Dollar pro Aktie – gegenüber dem Vorjahr würde dies einen Rückgang um nahezu 60% bedeuten.
Denn das Geldhaus ringt noch immer mit Belastungen durch seinen verlustreichen Ausflug ins Consumer Banking, obwohl es seine Privatkundenplattform inzwischen zurechtstutzt. Hauptbelastung dürften allerdings die restriktive Geldpolitik und die resultierende Deal-Flaute bleiben. Morgan Stanley hat sich seit der Finanzkrise 2008 hingegen weniger abhängig von volatilen Erträgen aus dem Investment Banking gemacht und stark auf das stabilere Wealth Management gesetzt.
Anleger dürften indes darauf achten, wie sich das Spitzenpersonal beider Häuser im Rahmen der Zahlenvorlage zu den von der Fed avisierten strengeren Kapitalvorgaben äußert. Für komplexe Institute mit starker Trading-Präsenz dürften künftig die härtesten Regeln gelten – damit drohen zusätzliche Belastungen für Goldman und Morgan Stanley.