Mittwoch, 23.2.:

Die Munich Re hat derzeit einen guten Lauf. Die Pandemie-Belastungen gehen zurück, das Neugeschäft expandiert, die Erstversicherungstochter Ergo ist auf Kurs und der sich verhärtende Markt im Rückversicherungsgeschäft bringt zusätzlichen Rückenwind für die Marge. Vor diesem Hintergrund dürfte der Vorstandsvorsitzende Joachim Wenning zur Bilanzvorlage des Branchenprimus am Mittwoch mit guten Jahreszahlen und einem robusten Ausblick für 2022 aufwarten. Für 2021 peilte das Management einen Überschuss von 2,8 Mrd. Euro an. Das wäre ein Plus von 1,6 Mrd. Euro nach dem Ergebniseinbruch 2020 von 2,7 Mrd. auf 1,2 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr rechnen Analysten im Schnitt mit einem Gewinnanstieg auf 3,4 Mrd. Euro. Für 2021 erwarten sie eine Anhebung der Dividende je Aktie auf 10,40 Euro nach zuletzt unverändert gebliebenen 9,80 Euro.

Mit der absehbaren Zinswende der Fed und den jüngsten Einsichten der EZB-Führung aufgrund der hartnäckigen Inflation nimmt auch auf dieser Seite der Druck von der Munich Re in der Anlagestrategie sukzessive ab. Festverzinsliche Wertpapiere, die einen Großteil der Kapitalanlagen des Rückversicherers ausmachen, werden mit wieder steigenden Zinsen attraktiver. Das sorgt künftig tendenziell für wachsende Kapitalanlagerenditen.

Mit Kooperationen im Industriebereich erschließt sich die Munich Re zusätzliche Aktivitäten auf dem Gebiet der Digitalisierung. Der Konzern will das aus eigener Kraft stemmen. Auf große Akquisitionen im Markt ist Wenning bei seinem strategischen Konzept ohnehin nicht angewiesen.sck