Netflix bleibt in der Erfolgsspur
18. Juli
Netflix bleibt
in der Erfolgsspur
kro Frankfurt
Als „Sieger der Streaming-Kriege“ hatte eine Analystin der Bank of America den Branchenpionier Netflix Anfang des Jahres geadelt. Im hart umkämpften Streaming-Geschäft hat der Konzern aus Kalifornien in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Umsatzbasis zu vergrößern und damit die Gunst der zeitweise stark gebeutelten Aktionäre zurückzugewinnen. Die Abopreise wurden erhöht, das Teilen eines Accounts unter mehreren Nutzern wurde eingedämmt, das Gaming- und das Live-TV-Geschäft wurden ausgebaut, und nicht zuletzt brach das Unternehmen auch mit einem von Gründer Reed Hastings lang gehegten Tabu: dem Einstieg ins Werbegeschäft. Seit Herbst 2022 bietet Netflix ihren Kunden auch ein günstiges Abo mit Werbeanzeigen – und fährt damit offensichtlich gut, wie bisherige Zahlen zeigen. Die Nutzerzahlen stiegen in dem Bereich im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 65%. Laut einer Analyse des Beratungsunternehmens Simon Kucher nutzte zuletzt bereits ein Fünftel aller deutschen Netflix-Kunden den günstigeren Tarif. Für Netflix dürfte sich das lohnen, liegen die Werbeeinnahmen je Kunde laut Experten doch über den monatlichen Einnahmen aus den Gebühren für werbefreie Abos.
Die neuen Erlösquellen haben dem Unternehmen, das kommende Woche Zahlen zum zweiten Quartal vorlegt, zuletzt Rückenwind beschert: Der Umsatz legte zum Jahresbeginn um 15% auf 9,4 Mrd. Dollar zu, nachdem der Konzern 2023 noch um 7% gewachsen war. 2024 soll es laut Netflix mit 13 bis 15% noch kräftiger aufwärtsgehen. Für das zweite Quartal rechnen der Konzern und von Bloomberg befragte Analysten mit einem Plus von 16%. Ein zu Beginn des Jahres von Analysten prognostiziertes Ende der Kursrally ist bislang nicht eingetreten.
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