Nike will neuen Chef mit Schwung empfangen
xaw New York
1. Oktober
Nike will Chef mit Schwung empfangen
Nike steht kurz vor einem Wechsel an der Konzernspitze und will den neuen CEO mit Schwung empfangen. Firmenveteran Elliott Hill, der sich 2020 in den Ruhestand verabschiedet hatte, soll bei dem Sportartikeldesigner nach einer stark abgekühlten Absatzentwicklung das Steuer herumreißen – und dürfte sich zum Antritt positive Vorgaben aus der Zahlenvorlage zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 erhoffen. Nike öffnet am Dienstag die Bücher, Analysten erwarten laut dem Datendienst Refinitiv im Konsens gegenüber dem Vorjahr allerdings einen Einbruch des Gewinns pro Aktie um rund 45% auf 52 Cent.
Großbanken unter den Optimisten
Zuletzt hatte die schwache Erlösentwicklung des Konzerns, der unter einem schwierigen Konsumumfeld leidet, die Anlegerstimmung im Sektor belastet. Bei den Analysten fallen die Einschätzungen zu Nike gemischt aus: Laut Refinitiv empfehlen 21 Investmenthäuser den Titel zum Kauf, davon acht mit besonderer Überzeugung. Allerdings setzen auch 19 die Aktie auf „Halten", während zwei zum Verkauf raten. Zu den Optimisten gehören die Marktstrategen von Wells Fargo. Diese gehen wie zuletzt auch Bank of America davon aus, dass die Konsensprognosen für Nike stark genug gefallen sind, um sie leicht überspringen zu können.
Die Anleger warten indes über die Vorlage hinaus gespannt darauf, welche strategischen Wechsel der Konzern unter Neu-Chef Hill anbahnt. Unter Vorgänger John Donahoe setzte Nike lange stärker auf Direktverkäufe und begann erst im Frühjahr wieder damit, sich in Richtung der Händler zu orientieren. In der Zwischenzeit nahm allerdings die Konkurrenz den aufgegebenen Platz in Ladenregalen ein und sicherte sich eine höhere Aufmerksamkeit von Verbrauchern.
Bei Innovationen zurückgefallen
Zudem kritisieren Marktbeobachter, dass Nike unter Donahoe bei technologischen Innovationen nachgelassen und somit gegenüber neuen, angesagten Marken wie Hoka von Deckers oder der vom Schweizer Tennisstar Roger Federer unterstützten On an Boden verloren habe. Nachfolger Hill, der zuvor gut drei Jahrzehnte beim US-Branchenriesen tätig war, soll das Schiff nun wieder auf Kurs bringen – und kann Wind in den Segeln zum Antritt gut gebrauchen.