Quartalsbilanz

Schrumpfende Nord/LB zeigt schwarze Zahlen

Der Turnaround ist geschafft. Das meint Vorstandschef Thomas Bürkle, der nun bald in den Ruhestand geht. Sein Nachfolger wird sich aber noch länger mit dem Umbau der Nord/LB beschäftigen müssen.

Schrumpfende Nord/LB zeigt schwarze Zahlen

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Donnerstag, 25.11.:

Für die ersten neun Monate werde die Nord/LB im Konzern deutlich positive Zahlen präsentieren, kündigte Thomas Bürkle in einem am 23. Oktober erschienenen Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ an. Sie stehen am kommenden Donnerstag zur Veröffentlichung an. Möglicherweise wird sich der seit Anfang 2017 amtierende Vorstandsvorsitzende der viertgrößten Landesbank auch mit schwarzen Zahlen im Gesamtjahr in den Ruhestand verabschieden: „Wenn die Entwicklung so weitergeht“, formulierte der 68-Jährige als Bedingung.

Von erhöhten Kreditausfällen infolge der Corona-Pandemie ist die Nord/LB, die in den ersten sechs Monaten noch einen Verlust vor und nach Steuern von –59 Mill. bzw. –45 Mill. Euro verbucht hatte, bislang verschont geblieben. Auch sorgt die deutlich verbesserte Lage an den Schiffsmärkten für Entlastung und Rückenwind beim Abbau des Portfolios in der Schiffsfinanzierung, aus der sich das Institut im Zuge ihres Schrumpfkurses zurückzieht.

Die Nord/LB, die infolge hoher Risikovorsorgen auf ihren Schiffskreditbestand Milliardenverluste verbuchte und Ende 2019 mit Kapitalhilfen ihrer bisherigen Träger sowie der Sparkassen-Finanzgruppe von 3,6 Mrd. Euro gestützt werden musste, kommt laut Bürkle aktuell auf einen Schiffskreditbestand von 1,5 Mrd. Euro, von dem noch Finanzierungen mit einem niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Volumen notleidend seien. Bis Jahresende sollen die „schwierigen Schiffe“ nahezu vom Tisch sein. Den „Turnaround“ sieht der ehemalige Risikovorstand der Nord/LB inzwischen als geschafft an, doch sein designierter Nachfolger Jörg Frischholz wird sich noch länger mit Restrukturierung und Modernisierung befassen. Ziele wie das, bis 2024 eine Eigenkapitalrendite von 7,5% zu erreichen, sind für die Landesbank, die sich nicht als Übernahmekandidat sieht, bislang nicht in Reichweite.

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