Suse setzt auf den Schlussspurt
sar
Donnerstag, 19.1.:
Das Geschäftsjahr 2022 ist bei dem Linux-Softwareunternehmen Suse von einer Prognosesenkung, Vertriebsproblemen und der Integration des Zukaufs Rancher geprägt gewesen. Am Donnerstag legen die Nürnberger die detaillierten Zahlen für das am 31. Oktober beendete Geschäftsjahr vor. Laut vorläufigen Zahlen wird der Umsatz bei etwa 658 Mill. Dollar liegen, davon entfallen voraussichtlich rund 111 Mill. Dollar auf die kleinere Sparte Emerging, die sich mit Cloud-Technologien beschäftigt und zu der auch der jüngste Zukauf Rancher zählt.
Die ursprünglichen Ziele für 2022 musste Suse nach einem schwachen dritten Quartal kassieren. Der jährliche Vertragswert im Bereich Emerging sollte ursprünglich um 50% zulegen, stattdessen korrigierte der Vorstand um CEO Melissa Di Donato die Vorgabe auf ein währungsbereinigtes Plus von 20%. Dank eines Schlussspurts im vierten Quartal konnte Suse die Messlatte wieder etwas höher legen und peilt nun ein Plus von 30% für den Vertragswert im Emerging-Bereich an. Der deutlich größere Bereich Core erreicht im Gesamtjahr voraussichtlich währungsbereinigt ein Wachstum beim Vertragswert von 9%, also etwas unter der im September auf 10% gesenkten Guidance. Den Rückschlag schrieb Suse dem makroökonomischen Umfeld zu, allerdings kamen hausgemachte Probleme hinzu. Nach der Übernahme von Rancher war die Fluktuation hoch, insbesondere im Vertrieb. Suse will daher gezielt in das Vertriebsteam investieren. Zudem sollen zusätzliche Funktionen für zahlende Kunden die Abwanderung in Basis-Gratisversionen von Software stoppen. Der Suse-Aktienkurs hat auf Jahressicht rund die Hälfte an Wert eingebüßt. Das Unternehmen gehört mehrheitlich dem Finanzinvestor EQT.