Am 31. Januar macht Thyssenkrupp den Auftakt in die diesjährige Hauptversammlungssaison. Die Tagesordnung bietet jenseits der erforderlichen Billigung des Vergütungssystems – zuletzt hatten die Aktionäre 2021 darüber abgestimmt – zwar keine außergewöhnlichen Aspekte, doch dürfte das Treffen für Vorstand und Aufsichtsrat kein Spaziergang werden. Denn dem Versprechen aus dem Vorjahr, ins Handeln zu kommen und so das Image vom Ankündigungsweltmeister abzulegen, ist der Vorstand bestenfalls ansatzweise nachgekommen. Kritik dürfte sich allerdings nicht nur am Portfolioumbau, der weiter auf sich warten lässt, manifestieren. Auch die operative Performance ließ im abgelaufenen Turnus zum wiederholten Mal zu wünschen übrig. Unter dem Strich prangt ein Konzernverlust von 1,5 Mrd. Euro. Dennoch wird eine Dividende von 0,15 Euro je Aktie vorgeschlagen. Schon im Vorjahr hatte dieses Vorgehen einen Teil der Aktionäre auf die Barrikaden getrieben. Entsprechende Gegenanträge liegen bereits vor.