TSMC braucht überzeugende Wachstumsbotschaften
11. Januar
TSMC braucht überzeugende Wachstumsbotschaften
nh Schanghai
Vom weltführenden Chipauftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Corporation (TSMC) erhoffen sich die Anleger bei der Zahlenvorlage für das Schlussquartal 2023 klare Signale, dass die Talsohle bei Halbleiterprodukten für die Konsumelektronikbranche durchschritten worden ist. Bei TSMC würde dies nach einer längeren Durststrecke wieder anziehende Erlöse erlauben.
Im Oktober verbuchte TSMC erstmals wieder Umsatzfortschritte gegenüber Vorjahr, die November-Zahlen brachten mit einem Rückgang um knapp 8% allerdings schon wieder eine kalte Dusche.
Der Hauptzulieferer von Apple und Nvidia bekommt zwar Rückenwind durch das von ChatGPT angestoßene Rennen um neue Anwendungen von künstlicher Intelligenz (KI), leidet aber noch im „Brot-und-Butter-Geschäft“ mit Chips für PC-Geräte und Smartphones. Hier sind gewaltige Inventarüberhänge bei der Eindeckung mit Halbleitern noch nicht voll abgebaut. Auch bei den Halbleitern für die Autoindustrie sind aus der Pandemiezeit resultierende Disruptionen noch nicht ganz bewältigt. Für Unsicherheit sorgt schließlich eine weiterhin zähe Konjunkturverfassung in China, die TSMC bereits im vergangenen Jahr Wachstumspunkte gekostet hat.
Überraschender Personalwechsel angekündigt
TSMC hatte eine recht flotte Umsatzprognose für das vierte Quartal zwischen 18,8 und 19,6 Mrd. Dollar abgesteckt. Sollten die Erlöse im unteren Bereich der Spanne landen, dürfte dies einigen Missmut bei den Anlegern erzeugen und der Aktie einen Dämpfer verpassen.
Als weiterer Sorgenpunkt gilt die Bewältigung eines reibungslosen Übergangs im Spitzenmanagement, nachdem Chairman Mark Liu kurz vor Weihnachten überraschend mitteilte, dass er zur Hauptversammlung im Juni seine Ämter niederlegen wird.