Gut einen Monat nach der zweiten Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2024 legt Volkswagen am Mittwoch kommender Woche Finanzzahlen zum dritten Quartal vor. Der Konzern geht für das saisonüblich schwächere Sommerquartal von einem operativen Gewinn von bis zu 3,5 (i.V. 4,9) Mrd. Euro aus, wie Bernstein Research nach dem jüngsten Pre-Close Call der Wolfsburger berichtete. Um das auf rund 18 (22,6) Mrd. Euro reduzierte Jahresziel zu erreichen, sei im vierten Quartal ein operatives Ergebnis von rund 4,5 Mrd. Euro notwendig.

Europas größter Autobauer, dessen Management mit dem Betriebsrat im Clinch über einen verschärften Sparkurs in Deutschland liegt, hat auf das voraussichtlich schwächste Quartal 2024 bereits eingestimmt. Die weltweiten Auslieferungen fielen laut Mitteilung vom 11. Oktober zwischen Juli und September um gut 7% – deutlich stärker als im Frühjahresquartal mit einem Minus von 3,8%.

Die meisten Eckzahlen im dritten Quartal dürften negativ ausfallen, so Deutsche Bank Research nach dem jüngsten Analysten-Briefing. Die Bank senkte ihr Kursziel für die VW-Vorzugsaktie zuletzt von 150 auf 115 Euro.

Nach dem dritten Quartal hat sich auch die Ratingagentur Moody’s kritischer geäußert. Die Bonitätswächter stuften den Ausblick für die VW-Ratings auf „negativ“ von „stabil“ herab und verwiesen auf die Abschwächung der Geschäftsentwicklung, die sich in den vergangenen Monaten durch Verschlechterung des Marktumfelds im Autosektor beschleunigt habe. VW habe Gegenmaßnahmen beschlossen, die aber mit Umsetzungsrisiken verbunden seien. Moody’s erwartet positive Folgen der Maßnahmen für Profitabilität und Mittelzufluss nicht vor Anfang 2026.