A-Aktien von MSCI stärker berücksichtigt

Indexanbieter plant höhere Gewichtung

A-Aktien von MSCI stärker berücksichtigt

nh Schanghai – Der Indexanbieter MSCI erwägt nämlich eine signifikante Aufstockung bei der bislang noch sehr geringen Gewichtung von chinesischen Festlandaktien, die im Juni und September dieses Jahres erstmals überhaupt in die globale Aktienindexfamilie von MSCI aufgenommen worden waren.Wie aus einer Mitteilung der MSCI vom Mittwoch hervorgeht, könnte nach einer entsprechenden Konsultation mit der Fondskundschaft von MSCI im kommenden Jahr eine Vervierfachung des sogenannten Inklusionsfaktors für die Abbildung der bislang 234 ausgewählten Titel an den Börsen in Schanghai und Shenzhen anstehen. Gleichzeitig soll darüber beraten werden, ob künftig auch Titel des Chinext-Board an der Börse Shenzhen, an der vor allem technologielastige Wachstumswerte notieren, in MSCI-Indizes repräsentiert werden. Ein Jahr später in 2020 könnten dann auch chinesische Mid Caps zu den MSCI-Benchmarks hinzustoßen.Bei chinesischen Anlegern ist die Ankündigung am Mittwoch auf positive Resonanz gestoßen. In Reaktion auf die Nachricht zog der am Vormittag seitwärts tendierenden Leitindex Shanghai Composite um bis zu 1,4 % an und ging schließlich mit einem Plus von 0,9 % aus dem Handel. Der Blue-Chip-Index Shanghai Shenzhen CSI 300 legte um 1,1 % zu.Am heutigen Donnerstag soll auch der in London ansässige Indexanbieter FTSE Russel eine Entscheidung über die Aufnahme von chinesischen A-Aktien in seinen Indizes verkünden. Noch im vergangenen hatte sich FTSE Russell gegen einen erstmaligen Einbezug von A-Aktien entschieden und dabei vor allem die häufigen und teilweise sehr langen Kursaussetzungen bei chinesischen Werten als Hinderungsgrund angesehen. Nun aber dürfte FTSE Russel grünes Licht geben.Mit den Indexanpassungen verbinden sich Umschichtungen von passiv gemanagten und an entsprechende Indizes ausgerichteten Fondsgeldern globalen Assetmanagern. Der aus dem Ausland generierte Kapitalzustrom fällt aber im riesigen chinesischen Festlandaktienmarkt bislang kaum ins Gewicht. Ebenso wird der Einfluss der A-Aktien auf die Entwicklung des MSCI Emerging Markets Index auch nach der angedachten Aufstockung noch sehr gering bleiben. Die A-Aktien kommen bislang nur auf 0,7 % in der MSCI-Schwellenländer-Benchmark. Bei einer Vervierfachung der Gewichtung würde der Anteil im kommenden Jahr dann auf 2,8 % ansteigen.