ROHSTOFFE

Abmilderung von Sanktionen setzt Aluminiumpreis zu

Rückgang um 8 Prozent - Auch Nickel betroffen

Abmilderung von Sanktionen setzt Aluminiumpreis zu

ku Frankfurt – Der Preis des Industriemetalls Aluminium ist am Montag zeitweise um 8,3 % auf 2 263 Dollar je Tonne gefallen. Später ergab sich noch ein Minus von 6,7 % auf 2 305,50 Dollar. Händler verwiesen auf Erleichterungen in den Sanktionen der US-Regierung gegen den russischen Aluminiumproduzenten Rusal. Das amerikanische Finanzministerium teilte am Montag mit, dass amerikanische Geschäftspartner von Rusal bis zum 23. Oktober Zeit hätten, ihre Geschäfte mit dem russischen Konzern abzuwickeln. Damit haben diese noch Gelegenheit, sich neue Lieferanten zu suchen. Zudem hieß es, dass die Sanktionen gegen Rusal aufgehoben werden könnten, sofern der russische Oligarch Oleg Deripaska seine Kontrolle über Rusal aufgibt.Im vergangenen Jahr hat Rusal rund 6 % zum Weltmarktangebot beigesteuert. Unterdessen teilte der russische Finanzminister Anton Siluanov mit, russische Unternehmen, die von den US-Sanktionen betroffen sind, hätten die Regierung um Liquiditätshilfen von insgesamt umgerechnet 1,6 Mrd. Dollar ersucht. Zudem sagte Siluanov, für einige Unternehmen käme auch eine zeitweilige Verstaatlichung als Rettungsmöglichkeit in Frage. Für Rusal schloss er allerdings eine solche Möglichkeit aus.Kräftig unter Druck geriet auch der Nickelpreis. Er sackte um 4,4 % auf 14 080 Dollar je Tonne ab. Das Tagestief lag sogar bei 13 830 Dollar. In der vergangenen Woche war der Nickelpreis stark gestiegen, weil mit US-Sanktionen gegen die russische Norilsk Nickel gerechnet wird.Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ermäßigte sich zu Wochenbeginn um 0,6 % auf 73,61 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab sogar um 1,6 % auf 67,32 Dollar nach. Händler sagten, die Marktteilnehmer reagierten auf Äußerungen des iranischen Ölministers Bijan Zanganeh. Dieser hatte angemerkt, es werde keine Verlängerung der Förderkürzungen des Kartells Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) geben, wenn der Ölpreis weiter steige. Unterdessen kündigte der amerikanische Finanzminister Steven Mnuchin an, die USA und eine Gruppe mit den USA verbündeter Länder hätten sich auf weitere Sanktionen gegen Venezuela geeinigt. Die Rede war von Maßnahmen gegen “korrupte” venezolanische Regierungsvertreter und deren Geschäftspartner, wobei es um den Zugang zum internationalen Finanzsystem geht. Derartige Maßnahmen könnten aber auch den staatlichen venezolanischen Ölkonzern PDVSA betreffen, wird vermutet.